Behandelter Abschnitt Röm 15,30-32
Ob er seinen Wunsch, Spanien zu besuchen, erreicht hat, mag eine Frage sein, die viele bezweifelt haben, obwohl man nicht bereit ist, sie zu bejahen. Viel hängt von dem so sehr umstrittenen Punkt einer zweiten Gefangenschaft in Rom ab und dem, der die Zwischenzeit der freien Arbeit des Apostels nach der ersten ausfüllte. Sicher ist, dass er, als er nach Rom kam, anders als erwartet, ein Gefangener Jesu Christi war; aber war es mit weniger Segen?
Ich bitte euch aber, Brüder, durch unseren Herrn Jesus Christus und durch die Liebe des Geistes, mit mir zu kämpfen in den Gebeten für mich zu Gott, damit ich vor den Ungläubigen in Judäa gerettet werde und mein Dienst für Jerusalem den Heiligen wohlangenehm sei; damit ich durch Gottes Willen mit Freuden zu euch komme und mich mit euch erquicke (15,30–32).
Es ist lieblich, den ernsten Wunsch des großen Apostels nach den Gebeten der Gläubigen zu finden, sogar von denen, die er nie besucht hatte. Aber die Erkenntnis Christi, während sie das Innere mit Glück erfüllt, verbindet uns mit allen, die Ihm angehören, und erhöht in unseren Augen den Wert ihrer Gebete, die bei gottesfürchtigen Menschen aller Zeiten immer wirksam waren. Wiederum bewirkt der Geist, so wie Er das Zeugnis und die Kraft der göttlichen Liebe in ihrer Vollkommenheit ist, ein selbstloses Wirken der Zuneigung sowohl zu Gott als auch zu den Menschen. Er suchte ihr gemeinsames Streben mit ihm, indem er für ihn zu Gott betete: (1) Erstens, dass er vor den Ungläubigen in Judäa gerettet würde, die immer unversöhnlich gegen ihn waren, der einst ein Führer ihres Unglaubens war, jetzt ein Verfechter der Gnade, die sie hassten; (2) zweitens, dass sein Dienst für Jerusalem für die Gläubigen annehmbar sei, denn leider wütete der Unglaube der Gläubigen, besonders der jüdischen, tief gegen den Apostel, und das um so weniger, weil er sie so sehr liebte und sich für die Linderung ihrer Not einsetzte, worin dieser sein Dienst bestand (Gal 2); und beides, damit er nach dem Willen Gottes in Freude zu den Gläubigen in Rom käme „und mich mit euch erquicke“ (nicht nur ihr durch mich), hinzugefügt und am wahrsten empfunden. Wie eindringlich schließt er dies mit dem Wunsch ab: