Aber das Wort ist überaus umfangreich und tief: Wo ist der Mensch, wo der Sünder? Wir Christen sollten doch wissen, dass uns nur die Gnade errettet hat oder erretten kann, da sie uns mit einem heiligen Ruf berufen hat, nicht nach unseren Werken, sondern nach seinem eigenen Vorsatz und seiner Gnade, die uns in Christus Jesus gegeben wurde, ehe die Welt begann. Wenn jemand wirklich zerbrochen ist und sich selbst mit Gerechtigkeit und einem geistlich erleuchteten Gewissen beurteilt, wie erhaben ist dann das Empfinden, dass es nirgendwo anders als bei Gott völlige, wahre und innewohnende Gerechtigkeit gibt, die ihre eigene mannigfaltige und völlige Ungerechtigkeit bekennt und seinen eigenen Ausdruck souveräner Barmherzigkeit willkommen heißt! Es ist nur die harte Selbstgerechtigkeit, die durchhält und kämpft. Der Glaube verneigt sich vor dem Gott der Barmherzigkeit und preist Ihn. Wenn ich nur niedrig und schlecht genug in meinen eigenen Augen bin, werde ich nur zu dankbar sein für die Barmherzigkeit, die souverän genug war, herabzusteigen und mich zu finden; wenn ich auf dem Wort der Wahrheit, dem Evangelium der Erlösung, für einen solchen Sünder wie mich ruhen kann, soll ich dann den unterschiedslosen Reichtum seiner Gnade auf irgendetwas anderes reduzieren oder einengen?
Also liegt es nun nicht an dem Wollenden noch an dem Laufenden, sondern an dem begnadigenden Gott (V. 16).
Es mag eine Anspielung auf die Vereitelung von Isaaks notorischem Wunsch sein, und auf Esaus Bemühungen, durch die Jagd zu gewinnen, und auf Jakob, der fehlerhaft genug war, alles durch seine List zu verlieren, wenn nicht die souveräne Gnade ihm die Verheißung zugesichert hätte. Es ist sicherlich die Schlussfolgerung der Gnade gegen das eitle Vertrauen des Menschen in seinen eigenen Willen und in seine eigene Anstrengung.