Behandelter Abschnitt Röm 5,4-5 da wir wissen, dass die Trübsal Ausharren bewirkt, das Ausharren aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung; die Hoffnung aber beschämt nicht, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist (5,4.5).
So ist der leuchtende Weg des Christen auch hier, weil das Herz auf Christus schaut: Ansonsten wirkt Trübsal die Ungeduld des ersten Menschen, nicht Ausdauer durch den zweiten. Dann bewirkt das Ausharren im Glauben die Erfahrung (d. h. die Bewährung dessen, was erprobt ist und steht); wie diese wiederum aus dem, was Gott in gnädiger Fürsorge für die Gegenwart zeigt und was die Hoffnung stärkt; und diese wird nicht durch Versagen und Enttäuschung beschämt; denn der Heilige Geist lässt in unseren Herzen die Liebe Gottes aufleuchten, der uns geliebt hat, als nichts Liebenswertes in uns war, wie uns gezeigt wird, nachdem das Ich auf diese Weise erkannt und gerichtet, die Welt in ihren wahren Farben gesehen und Gott mehr denn je erfahren und gepriesen wird und wir Ihm vertrauen.
Dieser Vers ist bemerkenswert, weil er der erste ist, der entweder von dem Geist spricht, der uns gegeben ist, oder von der Liebe Gottes, die dadurch in uns ausgegossen ist. Wir haben seine Gerechtigkeit völlig dargestellt und angewendet, bevor es irgendeine Anspielung auf beides gibt. Dass Gott hierin weise ist, braucht man fast nicht zu erwähnen. Es ist gut, dass die Seele für das verschlossen ist, was außerhalb von uns absolut vollkommen ist, und zwar nicht durch das Werk des Geistes in uns, sondern durch das Werk Christi für uns. Und so ist es auch. Dann kann Er auf dem Weg der späteren christlichen Erfahrung die in uns ausgegossene Liebe Gottes und den uns gegebenen Heiligen Geist benutzen und zur rechten Zeit entfalten. Wir können es dann sicher ertragen. Wäre es vorher geschehen, hätte sich das Herz ohne weiteres von Christus und der im Evangelium offenbarten Gerechtigkeit Gottes zu seinen eigenen Werken und Neigungen hinwenden können.
Es mag bemerkt worden sein, obwohl der Apostel das Verderben des Menschen und die Gerechtigkeit Gottes, an der der Gläubige teilhat, sorgfältig bewiesen hat, dass es mit seiner Liebe nicht so ist. Von dieser spricht er hier zuerst als einer Sache, die nicht bewiesen, sondern bekannt ist und genossen wird. Er geht davon aus, dass der Christ sich im Allgemeinen ihrer bewusst ist. Sie wird durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist, in unsere Herzen ausgegossen.