Behandelter Abschnitt Apg 14,24-28
Und nachdem sie Pisidien durchzogen hatten, kamen sie nach Pamphylien; und als sie in Perge das Wort geredet hatten, gingen sie hinab nach Attalia; 6 und von dort segelten sie ab nach Antiochien, von wo aus sie der Gnade Gottes anbefohlen worden waren zu dem Werk, das sie erfüllt hatten. Als sie aber angekommen waren und die Versammlung zusammengebracht hatten, erzählten sie alles, was Gott mit ihnen getan und dass er den Nationen eine Tür des Glaubens aufgetan habe. Sie verweilten aber eine nicht geringe Zeit bei den Jüngern (14,24–28).
Damit war die erste große Evangelisationsreise der Apostel zu den Nationen zu Ende, denn Perge hatte das Wort bei ihrer Rückkehr gehört, wenn auch nicht bei der früheren Gelegenheit, betrübt durch die Abreise des Johannes von dort. Und nun wurde Attalia (das moderne Satalia oder Adalias) angelaufen, statt Paphos oder irgendeinem anderen Teil Zyperns; und von diesem Hafen zum syrischen Antiochien, ihrem Ausgangspunkt, war die Reise leicht zu bewältigen.
Zu den bereits ausgeführten Bemerkungen ist es von Bedeutung, noch ein paar Worte hinzuzufügen, die einigen helfen können. Der letzte Teil von Vers 26 definiert noch mehr, wenn es nötig wäre, die Bedeutung dessen, was diesem Missionsbesuch vorausgegangen war. Es war in keinem wirklichen Sinn eine Ordination des Barnabas und Paulus, sondern, wie hier beschrieben, wo sie sie der Gnade Gottes für das Werk anbefohlen hatten, das sie erfüllt hatten. In der Tat scheint es nach Kapitel 15,40 so gewesen zu sein, dass sie auf der zweiten Reise des Apostels mit Silas wiederholt wurde. Die Vorstellung von heiligen Ordnungen, die sich auf den Anfang von Kapitel 13 stützt, ist daher nicht nur falsch und fremd, sondern sie entzieht dem, was getan wurde, seine ganze gnädige Bedeutung. Sie ist Teil jener Judaisierung, die für die meisten die neutestamentliche Schrift verdunkelt und die wahre Gnade des Dienstes entwertet hat.
Danach können wir beobachten, dass sie, obwohl sie autorisiert durch den Heiligen Geist ausgesandt wurden (Apg 13,4) und somit direkt dem Herrn unterstellt waren, dessen Knechte sie waren, schnell bereit waren, alle seine Taten den Gläubigen mitzuteilen: Sie riefen die Versammlung zusammen, von der sie ausgegangen waren, damit sich alle an seiner Gnade und besonders an seiner Gnade gegenüber den Nationen erfreuen konnten. Die Versammlung ist nicht die Quelle der Mission, sondern der Schauplatz der Gemeinschaft mit der göttlichen Gnade unter Anwendung der Wahrheit zum Segen der Nationen durch Paulus (nicht Petrus) und von Antiochien aus als Ausgangspunkt auf der Erde (weder Jerusalem noch Rom). Patriarchalische Jurisdiktion gab es keine, bis die Menschen vergaßen, dass die wahre Quelle der Autorität, der Macht und des Segens Christi im Himmel war, und schon bald begannen sie von rivalisierenden Kirchen und ihren Hierarchen zu träumen. Wie bald wurde aus dem kleinen Samenkorn ein Baum, so dass die Vögel des Himmels, die wegschnappen, was in das Herz gesät wurde, kamen und sich in seinen Zweigen niederließen (Mt 13,31.32)!
Wir sollten bedenken, dass der Aufenthalt von Paulus und Barnabas bei ihrer Rückkehr nach Antiochien nicht kurz war.