Behandelter Abschnitt Apg 7,6-7
Weiter macht Stephanus darauf aufmerksam:
Gott aber sprach so: „Seine Nachkommen werden Fremde sein in fremdem Land, und man wird sie knechten und misshandeln vierhundert Jahre. Und die Nation, der sie dienen werden, werde ich richten“, sprach Gott, „und danach werden sie ausziehen und mir an diesem Ort dienen“ (7,6.7).
Es ist ein freies Zitat aus 1. Mose 15,13.14, mit ein paar Worten, mehr oder weniger aus 2. Mose 3,12, anstelle der Schlussphrase. Der Gott der Herrlichkeit hat an sein Volk in Ägypten und in der Wüste gedacht, noch vor dem Heiligtum oder gar dem Gesetz, und Er wird Israel nicht eher aufgeben, bis Er seine Verheißung eingelöst hat, die Er garantiert hat, als Abraham kein Kind hatte. Gott rief Abraham allein und segnete und vermehrte ihn. Wie unrecht hatten sie alle, als sie so viel aus sich selbst und ihren Vorrechten machten, zum Nachteil seiner Gnade und seiner selbst, des Gottes der Herrlichkeit, der Abraham allein erschien, als es absolut nichts zu rühmen gab, nichts als Sünde und Schande im Menschen, und Israel noch nicht geboren war! Denn wie mit dem Vater, so mit seinen Nachkommen. Wie er als Fremder in Kanaan umherging, so wurden sie zuerst in der Knechtschaft in einem fremden Land gesehen; und das nicht für einen kurzen Augenblick – denn in runden Zahlen waren es 400 (genau 405) Jahre von der Geburt des Kindes der Verheißung bis Gott die Nation richtete, die sie in der Sklaverei hatte.16Als seine Nachkommen auszogen, zogen sie nicht einmal in das Land, sondern in die Wüste, wo sie vierzig Jahre umherwanderten. Er hatte sie zwar zu seiner eigenen Herrlichkeit befreit, aber sein Handeln war nicht nach ihren Gedanken und Vorurteilen. Waren sie das Volk, das unanfechtbare und sogar ausschließliche Rechte beanspruchte? Um das zu tun, mussten sie ihre eigene Geschichte, ja, Gottes Wort verleugnen.
Auf den ersten Blick mag es einigen seltsam erscheinen, dass Stephanus die Beschneidung erwähnt, doch in Wirklichkeit folgt er einfach dem göttlichen Bericht, so dass nicht nur eine Belehrung vermittelt wird, sondern sie wird noch verstärkt, indem man auf die Ordnung achtet, die für die Tatsachen und damit der Geschichte durch die Weisheit Gottes kennzeichnend wurde:
16 Es waren so genau wie möglich 400 Jahre von der Entlassung der ägyptischen Sklavin und ihres Kindes Ismael an, dem Beginn jener „Verfolgung der Linie der Verheißung, die in Ägypten gipfelte und im Exodus Israels endete, als göttliche Gerichte die Macht und den Stolz ihrer Unterdrücker gebrochen hatten“.↩︎