William Kelly
Kommentar von William Kelly (übersetzt mit DeepL)
Apg 4,15Kommentar zu Apostelgeschichte 4,15
Behandelter Abschnitt Apg 4,15-17
Ihr schuldhaftes Dilemma verbargen sie nicht vor sich selbst, noch einer vor dem anderen, als sie sich der Anwesenheit derer entledigten, die sie moralisch verdammten.
Nachdem sie ihnen aber befohlen hatten, aus dem Synedrium wegzugehen, überlegten sie miteinander und sagten: Was sollen wir mit diesen Menschen tun? Denn dass wirklich ein offenkundiges Zeichen durch sie geschehen ist, ist allen offenbar, die in Jerusalem wohnen, und wir können es nicht leugnen. Aber damit es nicht weiter unter dem Volk verbreitet werde, lasst uns ihnen ernstlich drohen, nicht mehr in diesem Namen zu irgendeinem Menschen zu reden. Und als sie sie gerufen hatten, geboten sie ihnen, sich durchaus nicht in dem Namen Jesu zu äußern noch zu lehren (4,15–17).
Hier legt das unbestechliche Wort Gottes das Wirken von verhärteten Gefühlen ohne Gewissen unter seinen Feinden bloß; und keiner ist so verbittert, keiner so verstockt, wie die, die verantwortlich sind, als sein Volk seinen Willen zu tun, und die sich entschlossen haben, ihren eigenen Willen zu tun. Sie kannten die bemerkenswerte Tat, die der Apostel soeben vollbracht hatte, genau; sie erkannten sie nicht nur als ein Wunder, sondern als ein Zeichen, und doch stärkten sie sich gegen den Allmächtigen. Angesichts des offensichtlichen Fingers und der lehrreichen Belehrung Gottes streben sie absichtlich danach, dessen Wirkung auszulöschen. Sie sind sich wohl bewusst, dass „diese Männer“ nichts für sich beanspruchen, nichts behaupten als den Namen Jesu. Aber gerade diesen Namen fürchten sie selbst am meisten und würden ihn für immer verbannen, wenn sie könnten. Wie vergeblich! Es ist der Tag, an dem es vor allem darum geht, Zeugnis für Jesus abzulegen. Das ist die wahre und große Aufgabe des Gläubigen; das ist seine einzige unfehlbare Freude und Pflicht: im Evangelium, in der Versammlung, mit Freund oder Feind, mit wenigen oder mit vielen, gewohnheitsmäßig im Wort, oft in der Tat, manchmal im Schweigen, aber immer, sind wir berufen, seine Zeugen zu sein. Hatte Er nicht selbst zu eben diesen Männern mit anderen als seinen letzten Auftrag gesagt: „Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde“ (1,8)? Konnten diese blinden, intriganten, selbstverliebten jüdischen Herrscher dieses Zeugnis unterdrücken? So hofften sie in der Verblendung des Unglaubens, der sowohl ihre eigene übergroße Schuld als auch Gottes Willen und Herrlichkeit vor ihren Augen verbarg. Aber der Glaube besiegt die Welt.
Die Aufforderung, in Bezug auf den Namen Jesu überhaupt nicht zu reden oder zu lehren, die der Rat Petrus und Johannes auferlegte, war daher ebenso dreist wie bösartig, und zwar umso mehr, als sie von Herrschern ausging, die die höchste Autorität in der Religion beanspruchten (V. 18). Wie ernst ist der Gedanke, dass sie unwissentlich ihren eigenen Messias so behandelten! Und warum war es unwissentlich? Hatte Gott ihnen durch die Propheten ein unwirksames Licht gegeben? Sie besaßen in diesem Augenblick ein offenkundiges Zeichen in dem Mann, der geheilt wurde. Das konnten sie nicht leugnen, sie wollten es aber nicht glauben. Und so blieben sie in der Finsternis und wussten nicht, wie unwürdig es war, das Schweigen über den Messias zu erzwingen, dessen liebende Güte für seine Knechte besser war als das Leben.