Behandelter Abschnitt Joh 20,24-25
Thomas aber, einer von den Zwölfen, genannt Zwilling, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Da sagten die anderen Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen das Mal der Nägel sehe und meinen Finger in das Mal der Nägel lege und meine Hand in seine Seite lege, so werde ich nicht glauben (20,24.25).
Sein Seelenzustand stimmte mit seiner Abwesenheit an diesem Tag überein. Er widerstand der gesegneten Nachricht von der Auferstehung und schloss sich nicht den versammelten Jünger an, um die Freude über die Gegenwart des Meisters in ihrer Mitte zu teilen. Da er nur zögernd zu glauben bereit war, verpasste er den frühen Vorgeschmack des Segens und blieb in der Finsternis seines eigenen Unglaubens, während die anderen von Freude erfüllt waren. So wird er zum passenden Bild des Juden, nicht der gottlosen Masse, die einen anderen in seinem Namen kommen sieht, sondern des armen, leidenden Überrestes, der sich an die Hoffnung auf den Messias am letzten Tag klammert und erst dann in die Ruhe und die Freude eintreten wird, wenn sie Ihn zu ihrer Befreiung erscheinen sehen.