Nicht, dass Maria nicht die Schwere des Todes empfand wie andere. Sie wiederholt, was Martha gesagt hat, aber mit einer anderen inneren Haltung.
Als nun Maria dahin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie ihm zu Füßen und sprach zu ihm: Herr, wenn du hier gewesen wärest, so wäre mein Bruder nicht gestorben (11,32).
Wenn sie aber in Ihm nur noch die Kraft zur Erhaltung sah, wenn sie lernen musste, dass Er die Auferstehung und das Leben ist, so fiel sie wenigstens zu seinen Füßen, wie Martha es nicht tat; und der Herr, wenn Er nichts sagt, wird bald in Tat und Wahrheit antworten. Aber das Bewusstsein der göttlichen Herrlichkeit, und diese im Begriff, sich in Gegenwart aller über den Tod zu erheben, beeinträchtigte in keiner Weise das Mitempfinden seines Geistes. Im Gegenteil, schon die nächsten Verse zeigen uns, wie tief die Empfindungen unseres gepriesenen Herrn in diesem Augenblick waren.