Behandelter Abschnitt Joh 6,34-36
Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit dieses Brot! Jesus sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird niemals dürsten. Aber ich habe euch gesagt, dass ihr mich gesehen habt und doch nicht glaubt (6,34–36).
Dies ist ihr letzter Versuch, das zu bekommen, was sie suchten – Brot für diese Welt, Brot in Ewigkeit, wenn schon nicht durch sie, so doch wenigstens von Ihm. Aber der Unglaube ist in jeder Hinsicht falsch. Es ist das Leben, das Gott gibt, und nichts Geringeres erfüllt das wahre Bedürfnis des Menschen; und dieses Leben ist in Christus, nicht aus Ihm, das heißt außerhalb von Ihm, aus Ihm herausgegeben, und damit existiert es nicht unabhängig von Ihm. In Ihm war das Leben. Allein in Ihm ist das Leben zu finden. Er ist das Brot des Lebens. Er wird hier nicht als der Sohn Gottes gesehen, der Leben gibt, wem Er will, wie der Vater. Hier ist Er der versiegelte Sohn des Menschen und der Gegenstand des Glaubens. „Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird niemals dürsten“ (V. 35). Leider hatte die Menge, die Ihn sah, hatte keinen Glauben an Ihn. Ihr Vorrecht, Ihn zu sehen, verstärkte nur ihren selbstverschuldeten Unglauben; und man muss hinzufügen, dass es jetzt, wo das Sühnungswerk vollbracht ist und Er gestorben, auferstanden und verherrlicht ist und unter den Nationen gepredigt wird, eine noch größere Sünde ist, wenn man in der Welt nicht an Ihn glaubt. Und doch glauben die Menschen nicht mehr an Ihn als die, die Ihm damals folgten, noch sind ihre Motive reiner, die Ihn bekennen und predigen, als die, die Ihn in Galiläa gekrönt hätten.