Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er etwa zum zweiten Mal in den Leib seiner Mutter eingehen und geboren werden? (3,4).
Wir lernen daraus, dass es nicht um eine Geburt von oben geht, sondern von neuem; sonst hätte die in der Antwort ausgedrückte Schwierigkeit keinen Platz gehabt. Die Wahrheit ist jedoch, dass, selbst wenn die sagenhafte Verwandlung eines alten Mannes in einen jungen Mann wahr sein könnte – ja, wenn der seltsame Fall, den der erstaunte Pharisäer andeutete, durch ein Wunder in eine Tatsache verwandelt worden wäre (so wie Jona lebendig aus dem großen Fisch hervorkam, der ihn verschluckte) –, würde es den Anforderungen des Reiches Gottes nicht entsprechen, wie wir in der weiteren Erklärung unseres Herrn ausdrücklich sehen werden. Denn es wäre immer noch eine menschliche Natur, möge sie in ihrer Jugend erneuert oder in ihrer Geburt wiederholt werden, so weit oder so oft. Etwas Reines kann nicht aus einem Unreinen hervorgehen; und so ist die Natur des Menschen seit dem Sündenfall. Nichts anderes als eine Erneuerung ist Gottes Art, Er gibt eine ganz neue Natur; denn der Gläubige ist aus Gott geboren, nicht „aus verweslichem Samen, sondern aus unverweslichem, durch das lebendige und bleibende Wort Gottes“ (1Pet 2,23).