Behandelter Abschnitt Lk 19,41-44
Beachte ferner, dass wir anstelle der Belehrung bezüglich der Haushaltung und des verfluchten Feigenbaums wie bei Matthäus und bei Markus mit noch geringeren Einzelheiten zur Belehrung im Dienst die Gnade des Herrn in seinem Weinen über die schuldige und verdammte Stadt haben: „Und als er sich näherte und die Stadt sah, weinte er über sie und sprach: Wenn du doch erkannt hättest – und wenigstens an diesem deinem Tag –, was zu deinem Frieden dient! Jetzt aber ist es vor deinen Augen verborgen. Denn Tage werden über dich kommen, da werden deine Feinde einen Wall gegen dich aufschütten und dich umzingeln und dich von allen Seiten bedrängen; und sie werden dich dem Erdboden gleichmachen und deine Kinder in dir zu Boden strecken und werden in dir nicht einen Stein auf dem anderen lassen, darum, dass du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast“ (V. 41–44).
Jedes Wort der Warnung wurde in der Belagerung des Titus bis in kleinsten Einzelheiten erfüllt; aber welche Gnade leuchtete aus jenem Herzen, das mit Trauer um das Volk erfüllt war, das sich so blind in sein eigenes Verderben stürzte und sich dem verweigerte, der über sie in einer so wahrhaft göttlichen und vollkommen menschlichen Liebe weinte!