Behandelter Abschnitt Lk 19,45-46
Es war die Aufgabe des Matthäus, die Wehe herauszustellen, die Er ernst über die heilige Stadt aussprach, die nun so unheilig war, nicht ihre zivile Zerstörung, sondern das Heiligtum, das einst das Haus seines Vaters war, jetzt ihr Haus, das ihnen wüst, aber nicht hoffnungslos hinterlassen wurde. „Denn“, so sagte Er damals, „ihr werdet mich nicht sehen, bis ihr sprecht: Glückselig sei, der da kommt im Namen des Herrn!“ (Mt 23,39). All das wird in diesem Teil unseres Evangeliums ausgelassen, und das ist umso bemerkenswerter, als wir danach die Reinigung des Tempels finden. „Und als er in den Tempel eingetreten war, fing er an, die Verkäufer hinauszutreiben, und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: „Mein Haus soll ein Bethaus sein“; ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht“ (V. 45.46). Ohne mit Hieronymus übereinzustimmen, der in der Tat unseres Herrn das größte Wunder sah, das Er je gewirkt hat, kann man mit Gewinn bemerken, wie Er selbst in einem solchen Augenblick, als unwiderstehliche Energie seine empörte Zurechtweisung ihrer Gotteslästerung begleitete und solch unwürdigen Verkehr aus den heiligen Bezirken hinauswarf, wie immer das geschriebene Wort als seine Begründung und Rechtfertigung verwendet.