Behandelter Abschnitt Lk 3,23-38
Dann wird auf eine sehr bemerkenswerte Weise das Geschlechtsregister Jesu eingeführt. Es sollte jedem, der darüber nachdenkt, auffallen, dass der Geist Gottes genügend Grund haben muss, es hier zu erwähnen. Der natürliche Ort, an dem wir einen solchen Bericht über die Abstammung unseres Herrn vermuten würden, wäre bei seiner Geburt oder sogar vor seiner Geburt, wie wir es bei Matthäus erlebt haben. Ein Jude würde es dort erwarten und findet es dort im ersten Evangelium; aber hier wird es bei seiner Taufe eingeführt. Der Grund dafür ist nur der, dass das Geschlechtsregister hier nicht so sehr eingefügt wird, um zu zeigen, woher Jesus von Natur aus oder vielmehr rechtlich stammte, um den Schwierigkeiten eines Juden zu begegnen und um zu beweisen, dass Er wirklich der Messias nach dem Fleisch war, sondern um die Person Jesu in der menschlichen Seite hervorzuheben, wie der Vater Ihn gerade auf der göttlichen Seite anerkannt hatte. Daher ist das Geschlechtsregister sehr eigenartig darin – dass es Ihn bis zu Adam und zu Gott zurückverfolgt.
Warum ist das so? Das hat natürlich nichts damit zu tun, dass Er der Messias ist, sondern es soll Ihn ausdrücklich als den offenbaren, dessen Herz dem ganzen Menschengeschlecht zugewandt ist. Es ist das Geschlechtsregister der Gnade, so wie das von Matthäus das des Gesetzes ist. Es ist kein Stammbaum, der von den beiden großen Quellen des Segens für Israel, Abraham und David, dem Stamm der Verheißung und der Linie des Königtums, herabführt. Hier wird er nach oben verfolgt: Wer ist diese wunderbare Person, die als der Sohn Gottes angesehen wird? Der Geist Gottes lässt sich also herab, zu zeigen, dass Er, wie es angenommen wurde (Er wurde rechtmäßig gezählt), der Sohn Josephs war.
Dies schließt in sich, dass der Schreiber des Evangeliums sich völlig bewusst war, dass Er nicht nur ein Mensch war, dass Er nicht der nur der Sohn Josephs war, außer vor den Augen der Menschen. Ich gehe davon aus, dass das Geschlechtsregister wirklich von Maria stammte, aber (da Maria die Frau Josephs war) konnte Er „wie angenommen wurde, der Sohn Josephs“ sein, und so weiter. Dies wird mit dem Charakter des Evangeliums übereinstimmen, denn der Herr Jesus war nicht aufgrund seiner Verbindung mit Joseph, sondern mit Maria ein Mensch. Die Realität seiner Menschheit hing davon ab, dass Er der Sohn Marias war; dennoch war Er, wie angenommen wurde, der Sohn Josephs, der von Eli war. Eli war, wie ich annehme, der Vater Marias; daher führt das Geschlechtsregister Ihn hier über Nathan auf David zurück; dies war die Linie seiner Mutter, wie es mir scheint. Bei Matthäus wird Er durch Salomo abgeleitet, was die Linie Josephs war. Daher war es, wie das Gesetz es verlangte, der Vater, der Ihm seinen Anspruch gab, und so hatte Er einen eindeutigen Rechtsanspruch auf den Thron Davids. Der große Punkt im jüdischen System war der Vater. So gibt uns Matthäus das königliche Geschlechtsregister Josephs; Lukas liefert uns hingegen die mütterliche Linie durch Maria. Diese war in der Tat die eigentliche für die Menschheit Christi; und das Ziel des Lukas war es, die Gnade Gottes zu bezeugen, die sich in dem Menschen Christus Jesus zeigte. Die Menschheit Christi nimmt in diesem Evangelium den größten Raum ein.