Behandelter Abschnitt Mt 25,19-21
Daraus wird deutlich, dass es bestimmte Eigenschaften im Diener gibt, die unabhängig von der Gabe sind, die der Herr in ihn hineinlegt. Seine natürlichen Begabungen sind das Gefäß, in das die Gabe gelegt wird, und in dem die Gabe ausgeübt werden soll. Wenn der Herr jemanden beruft, ein Prediger zu sein, wird eine natürliche Begabung dafür vorausgesetzt. Dabei kann die Gabe vermehrt werden. Erstens ist da die Fähigkeit eines Mannes, bevor und wenn er sich bekehrt; zweitens gibt der Herr ihm eine Gabe, die er vorher nicht besaß; drittens gilt, wenn er seine Gabe nicht gebraucht, kann es eine Schwächung, wenn nicht gar einen Verlust geben. Er kann untreu werden und seine Kraft verlieren. Aber wenn ein Mann auf den Herrn wartet, kann ihm im Gegenteil eine größere Kraft gegeben werden. Viele denken, dass die eine Qualifikation des Dieners Gottes die des Geistes ist. Das ist natürlich wesentlich und höchst gesegnet; aber es ist nicht alles. Die Wahrheit ist, dass Christus Gaben gibt; aber Er gibt sie nach der Fähigkeit des Einzelnen. Die Verbindung der beiden Tatsachen, die Fähigkeit des Dieners und die souverän verliehene Gabe, die ihm zum Handeln gegeben wird. Es ist von allergrößter Wichtigkeit für uns, das deutlich im Blick zu behalten.
Nach langer Zeit aber kommt der Herr jener Knechte und hält Abrechnung mit ihnen. Und der die fünf Talente empfangen hatte, trat herzu und brachte weitere fünf Talente und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir übergeben, siehe, weitere fünf Talente habe ich gewonnen. Da sprach sein Herr zu ihm: Wohl, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh ein in die Freude deines Herrn (25,19–21).