In Matthäus 16 hatten wir zwei Themen, die mit der Offenbarung der Person des Herrn an Simon Petrus verbunden waren: das eine, die Versammlung, ganz neu oder zum ersten Mal offenbart; das andere, das bekannte Thema des Reiches der Himmels. In dem Kapitel, das vor uns ist, werden wir diese beiden Dinge wieder zusammengebracht finden – nicht verwechselt oder identifiziert. Wir sind aufgerufen, das Reich Gottes und die Versammlung in ihrer praktischen Bedeutung zu sehen. Wir haben bereits gelernt, dass der Herr die Versammlung bauen würde. „Auf diesen Felsen“ (das Bekenntnis zu seiner Person) „werde ich meine Versammlung bauen.“ Danach versprach Er, Petrus die Schlüssel des Reiches der Himmel zu geben.
Jetzt finden wir (verbunden, denke ich, mit dem Prinzip, das Ihn selbst bewegte) das Bewusstsein der Herrlichkeit und der absoluten Befehlsgewalt über alles, was Er gemacht hatte. Er war der Herr des Himmels und der Erde – wenn Er in Gnade die Tempelsteuer zahlte; denn die Gnade gibt ihre Rechte auf; zumindest versucht sie nicht, sie für die Gegenwart zu beanspruchen und auszuüben. Und gerade im Bewusstsein des Besitzes aller Herrlichkeit kann sie sich in dieser bösen Welt beugen. Aber beachte bitte, dass die Seele niemals Gottes Rechte aufgeben soll, sondern ihre eigenen. Wir müssen so unbeugsam sein wie ein Feuerstein, wo immer Gott in Frage steht. Die Gnade gibt niemals die wahre Heiligkeit, den Anspruch oder den Willen Gottes auf; in der Tat ist es das, was die Seele stärkt, sie zu schätzen und in ihnen zu wandeln. Es gibt oft eine praktische Schwierigkeit, die die Menschen nicht verstehen. Obwohl wir aufgerufen sind, in Gnade zu wandeln, ist es ein Missbrauch der Gnade, anzunehmen, dass sie ein Zulassen des Bösen oder eine Gleichgültigkeit Ihm gegenüber in unseren Beziehungen zu Gott bedeutet. Die Gnade begegnet uns zwar in unserem Verderben, aber sie verleiht uns eine Kraft, die wir vorher nicht hatten, weil sie Christus offenbart, die Seele stärkt, ein neues Leben schenkt und auf dieses Leben einwirkt, um uns sowohl im Gehorsam als auch in der Freude an Christus voranzubringen. Unser Herr zeigt, dass dies alles bestimmen soll.
Aber zuerst haben wir den Geist, der zu uns passt.
In jener Stunde traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wer ist denn der Größte im Reich der Himmel? (18,1).