Der Herr konnte den Ausdruck der Freude seiner Seele an seinen Jüngern nicht unterdrücken:
Glückselig seid ihr ... Freut euch und frohlockt, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln (5,12).
Beachten wir, dass es nicht im Reich der Himmel heißt, sondern im Himmel. Er identifiziert diese mit einem insgesamt höheren Ort. Es geht nicht nur um die Macht Gottes über die Erde und darum, dass Er ihnen hier einen Anteil gibt, sondern darum, dass Er sie aus den irdischen Umständen herausnimmt, um droben bei Ihm zu sein. „... denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren“ (V. 12). Welche Ehre, in irdischer Verwerfung und Verachtung denen zu folgen, die uns in besonderer Gemeinschaft mit Gott vorausgegangen sind – die Vorboten dessen, für den wir jetzt leiden! Wir dürfen uns also bewusst machen, dass diese beiden letzten Glückseligpreisungen, die Verfolgungen um der Gerechtigkeit willen und um Christi willen, jeweils den ersten vier Segnungen und den letzten drei entsprechen.
Bei Lukas, wo wir diese Segnungen vor uns haben, haben wir keine um der Gerechtigkeit willen – nur um seines Namens willen. Daher heißt es in allen Fällen: „Glückselig seid ihr.“ Manchen mag das als ein feiner Unterschied erscheinen, aber der Unterschied ist charakteristisch für die beiden Evangelien. Matthäus nimmt die Grundsätze größere Sichtweise ein, und besonders jene Sichtweise der Grundsätze des Reiches der Himmel, die für das Verständnis eines Juden geeignet war, um ihn aus seinem bloßen Judentum herauszuholen oder ihm höhere Grundsätze zu zeigen.