Behandelter Abschnitt Hag 1,4-6
So bringt der Unglaube ständig genau das über uns, was wir fürchten. Es war nicht unnatürlich, dass die Juden sich vor ihren wachsamen Feinden fürchteten. Doch sie hätten auf den Herrn schauen sollen. Wo ein einfaches Vertrauen auf den Herrn vorhanden ist, ist es erstaunlich, wie sich die Sache wendet und die Widersacher sich vor dem schwächsten Volk fürchten, das an den lebendigen Gott glaubt. Wir sehen das bei den Israeliten, als sie in der Nähe des Landes waren. Rahab berichtete die Wahrheit über die Furcht aller in Jericho, jedenfalls, wenn nicht über die Spione. Sie gestand, dass die Kanaaniter trotz ihrer hohen Mauern wegen der verachteten Israeliten zitterten. Wir sehen hier also, dass unter den in Samaria sesshaften Ausländern und ihren Statthaltern das Bestreben herrschte, einen kleinen Überrest scharf zu bewachen. Das beunruhigte sie; doch sie hätten nicht beunruhigt sein müssen, wenn sie den Herrn vor Augen gehabt hätten. Es gab ein Abweichen des Herzens, und das kühlt jeden Eifer für den Herrn ab und verleitet uns dazu, lieber für uns selbst zu sorgen, als dass Er für uns sorgt.
Daher konnte das Bauen des Hauses Gottes leicht auf eine günstigere Zeit verschoben werden, obwohl der dringende Ruf nach ihren eigenen Bedürfnissen als Menschen – ihren verschlossenen Häusern – kam.
Ist es für euch selbst Zeit, in euren getäfelten Häusern zu wohnen, während dieses Haus wüst liegt? Und nun, so spricht der Herr der Heerscharen: Richtet euer Herz auf eure Wege! Ihr habt viel gesät und wenig eingebracht; ihr esst, aber nicht zur Sättigung; ihr trinkt, aber nicht zur Genüge; ihr kleidet euch, aber es wird keinem warm; und der Lohnarbeiter erwirbt Lohn für einen durchlöcherten Beutel (1,4‒6).