Aber der Prophet zeigt uns auch, dass die Mutlosigkeit eigentlich nur ein Vorwand war. Dahinter verbarg sich ein Grundsatz, den der Überrest wohl kaum ahnte, oder dessen ernste Bedeutung er nicht kannte: Selbstsucht und Weltlichkeit. „Ist es für euch selbst Zeit, in euren getäfelten Häusern zu wohnen, während dieses Haus wüst liegt?“ (Hag 1,4). Das Volk Gottes schätzte seine eigenen Angelegenheiten höher als die des Hauses des HERRN. Sie richteten sich bequem ein, lebten im Luxus, indem sie ihre Häuser täfelten – und die Sache des Tempels wurde völlig in den Hintergrund gedrängt.
Kaum sind die Grundlagen gelegt, kehren auch wir, unserer natürlichen Neigung folgend, zu unseren Häusern zurück und denken nur noch daran, dort einen Ruheplatz für uns und die Unsrigen zu finden. Wir hatten in der Nachfolge Dessen begonnen, der hier keinen Platz fand, wo Er Sein Haupt hinlegen konnte – und jetzt behandeln wir Ihn als einen Fremden und räumen Ihm kaum noch einen Platz in der Mitte derer ein, die Er errettet und aus denen Er Sein Haus gebildet hat. Ach, der Eifer um das Haus Gottes hat uns nicht verzehrt, wie es bei Ihm einst der Fall war! Wir lieben die Bequemlichkeit unserer getäfelten Häuser. Aber damit erniedrigen wir, die wir Himmelsbürger sind, uns auf die Ebene derer, „die auf der Erde wohnen“!