Behandelter Abschnitt Amos 5,21-24
Aber die Kinder Israels hatten eine ganz andere Gesinnung. Sie waren abergläubisch und dabei, wie in einem solchen Fall üblich, misstrauisch gegenüber Gott. Sie redeten von Frömmigkeit, aber es war keine Substanz, keine Wirklichkeit in ihnen; und deshalb kann der Prophet nur warnen, was jener Tag für solche sein wird: „Wird nicht der Tag des Herrn Finsternis sein und nicht Licht, und nicht Licht, und Dunkelheut und nicht Glanz?“ (V. 20). An jenem Tag ist Schluss mit allen Einbildungen, und er wird keine Leichtigkeit des Herzens zulassen; an jenem Tag wird man nicht sanft mit Sünden umgehen oder den Herrn entehren. Jener Tag mag wohl nach Sack und Asche rufen, nach Reue und Demütigung des Herzens; denn dieser Tag ist ein Tag der Zurechtweisung und Lästerung. Glücklich ist, wer jetzt im Geheimnis des Herrn und in Gemeinschaft mit seinem Empfinden für beides ist. So sagt der Herr: „Ich hasse, ich verschmähe eure Feste, und eure Festversammlungen mag ich nicht riechen: Denn wenn ihr mir Brandopfer und eure Speisopfer opfert, habe ich kein Wohlgefallen daran; und das Friedensopfer von eurem Mastvieh mag ich nicht ansehen. Tu den Lärm deiner Lieder von mir weg, und das Spiel deiner Harfen mag ich nicht hören. Aber das Recht wälze sich einher wie Wasser, und die Gerechtigkeit wie ein immer fließender Bach!“ (V. 21‒24).