Aber jener Tag kommt gewiss, „ein Tag der Finsternis und der Dunkelheit, ein Tag des Gewölks und der Wolkennacht. Wie die Morgendämmerung ist es ausgebreitet über die Berge“ (V. 2a). Es ist unmöglich, dies auf das Kommen des Herrn anzuwenden, wenn Er seine Heiligen entrückt, die mit Ihm zusammentreffen werden. Kann man sich ein deutlicheres Beispiel für die Torheit wünschen, den Tag des Herrn mit seinen Schrecken für die Erde mit dem Kommen Christi zu identifizieren, um die Seinen in den Himmel zu entrücken? Wird seine Gegenwart, die uns droben zu Ihm versammelt, in irgendeiner Weise „ein Tag der Finsternis und der Dunkelheit, ein Tag des Gewölks und der Wolkennacht“ sein? Die Verwechslung ist ein offensichtlicher Fehler.
Aber mehr als das: Seine Gegenwart wird nie als sein „Tag“ bezeichnet. Ich habe keinen Zweifel, dass der Grund dafür der ist, was bereits deutlich aufgezeigt wurde – dass der Begriff sein Tag immer eine Offenbarung voraussetzt. Jener Tag mag von alters her in einem einfach Sinn der Vorsehung stattgefunden haben, wie zum Beispiel, als Sanherib vernichtet wurde; aber es ist sehr offensichtlich, dass dies die Hand Gottes war, die sich in erschreckenden Maß an den Menschen zeigte, und das ist es, was mit der Offenbarung vor der Welt gemeint ist; obwohl sie mit der Zeit viel weiter gehen wird als alles Vergangene.
Von den Christen wird ja gesagt, dass sie Söhne des Tages sind, ehe der Tag kommt, im Gegensatz zu den Menschen im Allgemeinen, die Söhne der Nacht sind (1Thes 5). Wir sind Söhne des Lichts und des Tages, weil wir jetzt die Natur Christi haben und mit Ihm zusammentreffen werden, wenn dieser Tag anbricht. Aber es ist ein Irrtum, anzunehmen, dass wir den Tag abwarten müssten, bevor wir in den Himmel aufgenommen werden; während es aus der Schrift sicher ist, dass wir, wenn dieser Tag kommt, vorher im Himmel sein werden und mit dem Herrn aus dem Himmel kommen werden. „Wenn der Christus, unser Leben, offenbart werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbart werden in Herrlichkeit“ (Kol 3,4).
Behandelter Abschnitt Joel 2,2b-4
Danach haben wir eine sehr anschauliche Beschreibung des assyrischen Heeres. „Ein großes und mächtiges Volk, wie seinesgleichen von Ewigkeit her nicht gewesen ist und nach ihm nicht mehr sein wird bis in die Jahre der Geschlechter und Geschlechter. Vor ihm her verzehrt das Feuer, und hinter ihm lodert die Flamme; vor ihm ist das Land wie der Garten Eden, und hinter ihm eine öde Wüste, und auch keine Entronnenen lässt es übrig. Sein Aussehen ist wie das Aussehen von Pferden; und wie Reitpferde, so rennen sie“ (V. 2b‒4). Kein Zweifel, dass die Prophezeiung in dieser bemerkenswert hektischen Begebenheit, in der ein beispielloses Heer gegen das Land heraufziehen wird, über das hinausgeht, was damals die Juden bedrängte. Das heißt, wir müssen die ganze Sicht mit dem doppelten Boden (das Vergangene jetzt hervorstechend, die Zukunft noch gravierender dahinter) einbeziehen, um die volle Kraft der göttlichen Ausdrücke zu begreifen. Die Assyrer waren damals eine gewaltige Streitmacht, die jedoch nach all ihrer eitlen, glorreichen Anmaßung in einer einzigen Nacht so vollständig vernichtet wurde, dass Sanherib in Schande zurückkehrte, offensichtlich, bewusst, zugegebenermaßen besiegt (2Kön 19). Aber an dem zukünftigen Tag wird ein weitaus entsetzlicheres Heer geben.
Ich möchte hier anmerken, dass es nach der Schrift nicht den geringsten Zweifel geben kann, dass es Russland vorbehalten ist, eine höchst wichtige Rolle in dieser großen zukünftigen Krise zu spielen. Denn die Politik dieses riesigen modernen Reiches betrifft dieselben Ziele wie das Assyrische Reich des letzten Tages. Es ist bekannt, dass Russland von seiner Stellung im Nordosten aus die Führung als Oberherr über die östlichen Mächte anstrebt und politisch Einfluss gewinnt, um diese riesigen Horden Zentralasiens bis in den Süden hinein formen und leiten zu können.
Es ist meine Überzeugung, dass der westliche Einfluss im Osten bald völlig ausgelöscht sein wird und dass die Herrschaft unseres eigenen Landes in Indien nur von kurzer Dauer sein wird. Aber das nur nebenbei, was, wenn es wahr ist, doch dazu dient, zu zeigen, wie wichtig es ist, ein biblisches Urteil über diese Dinge zu haben, und wie sie den Verstand auf das vorbereiten, was, wenn es kommt, diejenigen erschüttern, wenn nicht lähmen wird, die nicht daran geglaubt haben; während im Gegenteil die Entwicklung der Tatsachen, die den Weg für die gewaltigen Veränderungen im Blick auf den letzten Tag vorbereiten, dem Glauben derer entspricht, die dem Wort Gottes glauben. Sie werden durch diese Dinge nicht aus ihrer Standhaftigkeit gerissen. Sie sind bereit, sie zu erwarten, anstatt überrascht zu werden.