In Daniel finden wir, dass dieses kleine Horn drei Mächte umstürzt. Dann haben wir seine moralischen Eigenschaften. Es hat Augen wie die Augen eines Menschen und einen Mund, der große Dinge redet. Es ist durch immense Intelligenz gekennzeichnet – nicht durch rohe Gewalt. Diese Beschreibung steht im Gegensatz zu der des Herrn, des geschlachteten Lammes, das durch sieben Hörner und sieben Augen charakterisiert wird – also als die Vollkommenheit der Weisheit und der Macht. In diesem Fall ist es nicht so. Die Macht sieht nach außen hin viel größer aus. Sie hat zehn Hörner statt sieben – ein Ungeheuer statt der Vollkommenheit. Das Ergebnis ist eine Art groteske Übertreibung der Macht und Weisheit Christi, die der elende Mensch, von Satan erregt, für sich in Anspruch nimmt. Dann kommt der Umsturz (V. 11) wegen seiner furchtbaren Lästerung gegen Gott.
Ich schaute in Gesichten der Nacht: Und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie eines Menschen Sohn; und er kam zu dem Alten an Tagen und wurde vor ihn gebracht (7,13).
Es folgt eine neue Vision (V. 13.14) im Gegensatz zu den Mächten, die durch reißende Tiere dargestellt wurden. Das neue und hervorstechende Objekt ist jemand „wie eines Menschen Sohn“. Genau wie im zweiten Kapitel war es ein unbedeutender Stein, der das große Bild traf, und alles zerfiel von Kopf bis Fuß. Hier kommt der Menschensohn: Das ist „der Hohe und Erhabene, der in Ewigkeit wohnt“ (Jes 57,15).