Behandelter Abschnitt Hes 43,1-5
Ein unvergleichlich erhabenerer Anblick eröffnet sich dem Propheten nun. Die Scheschina des Herrn zeigt sich und kehrt zurück, um in der Mitte seines Volkes zu wohnen.
Und er führte mich zum Tor, dem Tor, das nach Osten sah. Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes Israels kam von Osten her; und ihr Rauschen war wie das Rauschen großer Wasser, und die Erde leuchtete von seiner Herrlichkeit. Und das Aussehen des Gesichtes, das ich sah, war wie das Gesicht, das ich gesehen hatte, als ich kam, um die Stadt zu verderben; und es waren Gesichte wie das Gesicht, das ich am Fluss Kebar gesehen hatte. Und ich fiel nieder auf mein Angesicht. Und die Herrlichkeit des HERRN kam in das Haus, den Weg des Tores, das nach Osten gerichtet war. Und der Geist hob mich empor und brachte mich in den inneren Vorhof; und siehe, die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus (43,1–5).
Die Bedeutung dessen ist klar genug, wenn die Menschen nur einfältig wären. Es ist das Zeichen der Rückkehr Gottes zu Israel, das Er seit der Verschleppung der Juden nach Babylon verlassen hatte. Aber die Rückkehr aus Babylon erfüllt in keiner Weise die Prophezeiung, noch nicht einmal die Sendung des Messias. Er selbst lässt uns wissen, wie wir auch an anderer Stelle erfahren, dass die Zeit der heidnischen Vorherrschaft damals wie heute anhielt. Jerusalem wird von den Nationen zertreten, „bis die Zeiten der Nationen erfüllt sind“ (Lk 21,24). Der Sohn des Menschen wird bei seiner Erscheinung Israel wieder sammeln und alle Nationen richten. Der Herr wird dann die Erde regieren mit Jerusalem als seinem irdischen Zentrum. Dafür ist die Rückkehr der Scheschina das Symbol. Als sie wegging, hörten die Juden auf, das anerkannte Volk des Herrn zu sein; wenn sie unter dem Messias und dem neuen Bund wieder angenommen werden, kommt die Herrlichkeit zurück. Kein Irrtum kann größer sein als die Vorstellung, diese Vision beziehe sich auf die erste Ankunft Christi in der Erniedrigung, als die Juden Ihn verwarfen und kreuzigten. Die Prophezeiung verlangt von uns zu glauben, dass die Herrlichkeit tatsächlich wiederhergestellt werden wird; aber das war sie nicht, als die Juden durch den Erlass des Kyros zurückkehrten, genauso wenig war das der Fall, als der Herr Jesus hier war; sie wird es sein, wenn Er wiederkommt, um zu herrschen. Die Herrschaft Gottes wird dann errichtet werden und blühen, solange die Erde besteht; denn sie wird auf Christus ruhen, nicht auf dem ersten Menschen mit all seinen Fehlern unter dem Gesetz. Mit der Gnade als Fundament wird „Herrlichkeit im Land wohnen“, und das fortan unabänderlich. Dann, und nicht vorher, wird sich die Schöpfung erfreuen. Bis dahin seufzt sie, aber in Hoffnung, denn alles wird erlöst werden; und Christus ist der einzige Erlöser bei seinem Kommen in Macht und Herrlichkeit. Der Geist wirkt nun im Zeugnis.