Behandelter Abschnitt Hes 43,6-9
Und ich hörte einen, der aus dem Haus zu mir redete; und ein Mann stand neben mir. Und er sprach zu mir: Menschensohn, dies ist der Ort meines Thrones und der Ort meiner Fußsohlen, wo ich in Ewigkeit inmitten der Kinder Israel wohnen werde. Und das Haus Israel wird meinen heiligen Namen nicht mehr verunreinigen, sie und ihre Könige, durch ihre Hurerei und durch die Leichname ihrer Könige und ihre Höhen – indem sie ihre Schwelle an meine Schwelle und ihre Türpfosten neben meine Türpfosten setzten, dass nur die Wand zwischen mir und ihnen war, und meinen heiligen Namen verunreinigten durch ihre Gräuel, die sie verübten, so dass ich sie in meinem Zorn vernichtet habe. Nunmehr werden sie ihre Hurerei und die Leichname ihrer Könige von mir entfernen, und ich werde in Ewigkeit in ihrer Mitte wohnen (43,6–9).
Es gab eine Wohnung Gottes in der Mitte des alten Volkes Israel, nachdem Er die Erlösung für sie gewirkt und sie aus dem Land Ägypten herausgeführt hatte. Sofort sangen sie sein Lob, als sie aus dem Haus der Knechtschaft befreit waren. „Du hast durch deine Güte geleitet das Volk, das du erlöst hast, hast es durch deine Stärke geführt zu deiner heiligen Wohnung. ... Du wirst sie bringen und pflanzen auf den Berg deines Erbteils, die Stätte, die du, Herr, zu deiner Wohnung gemacht hast, das Heiligtum, Herr, das deine Hände bereitet haben“ (2Mo 15,13.17). Aber es war mehr als eine Vorwegnahme; denn Er fügt hinzu: „Und ich werde in der Mitte der Kinder Israel wohnen und werde ihr Gott sein. Und sie werden wissen, dass ich der Herr bin, ihr Gott, der ich sie aus dem Land Ägypten herausgeführt habe, um in ihrer Mitte zu wohnen; ich bin der Herr, ihr Gott“ (2Mo 29,45.46). Der Tempel war im Wesen dasselbe, nur war er dem dauerhaften Zustand Israels im Land angepasst, nicht die Stiftshütte, die mit den Israeliten durch die Wüste zog. Aber in beiden Fällen, so wie dies nur eine äußere Erlösung war, so war seine Wohnung von äußerer Art und abhängig von ihrer Treue zu Ihm als Zeugen des einen wahren Gottes und unter die Verantwortung seines Gesetzes gestellt. Das Ergebnis war, wie es für den ersten Menschen immer sein musste, Verderben.
Danach kam zu gegebener Zeit der Herr Jesus, der Sohn des Menschen, der wahre Tempel Gottes, und dies in seinem Fall allein ohne Blut, denn Er allein war ohne Sünde, der Heilige Gottes. Leider wurde Er abgelehnt, und alle Hoffnungen Israels und der Menschen nach dem Fleisch wurden in seinem Grab beerdigt. Aber die Gnade Gottes bewirkte die Erlösung durch Ihn, den Gekreuzigten, und eine neue Wohnung wurde für Gott in denen gebildet, die seinen Namen bekannten, ob Juden oder Griechen, zu einer Wohnung Gottes durch den Geist zusammengefügt. Das ist die Versammlung, und sie geht immer noch weiter, was auch immer der zerstörte Zustand dieses heiligen Tempels sein mag.
Das aber, wovon Hesekiel spricht, ist nichts von alledem, sondern die Wohnung, die der Herr sich im Land der Kinder Israels für immer machen wird. Davon hören wir viel und oft in den späteren Psalmen, besonders in Psalm 132. Noch ist es gänzlich unvollendet. Warum sollte man es für eine unglaubliche Sache halten, dass Gott hier auf der Erde inmitten Israels wohnen wird? Zweifellos formt Er jetzt einen Leib für den Himmel kraft der Erlösung in Christus. Aber ihr Wert wird für die Erde unerschöpflich sein; und die Gnade wird von neuem in der Kraft für Israel und die Nationen wirken, wie jetzt für die Versammlung, damit das ganze Universum die Tugenden des Blutes Christi kennenlernt und die Herrlichkeit Gottes zum Segen der einst kranken und müden Schöpfung sieht, die aus ihrer langen und sonst hoffnungslosen Knechtschaft befreit wurde. Moralisches Übel und religiöses Gebet werden verschwinden. Alles wird zum Lob des einzig Würdigen sein. Die Menschen, die so lange Unheil auf der Erde angerichtet haben, werden sich ihrer Verunreinigungen und ihres Aufruhrs gegen den Herrn schämen und an jenem Tag noch mehr Zeugen seiner Barmherzigkeit sein, als sie es bisher von seinem verzehrenden Zorn waren.