Behandelter Abschnitt Hes 39,25-29
Aber es gibt eine strahlende Zukunft für Israel: Ich spreche nicht vom Evangelium oder von der Versammlung, in der es weder Juden noch Griechen gibt, sondern vom Königreich auf der Erde, wenn Israel wieder in sein Land zurückgebracht wird und unter den Völkern den ersten Platz an Gunst, Frieden, Gerechtigkeit und der offenbarten Macht und Herrlichkeit des Herrn einnehmen wird.
Darum, so spricht der Herr, HERR: Nun werde ich die Gefangenschaft Jakobs wenden und mich des ganzen Hauses Israel erbarmen und werde eifern für meinen heiligen Namen. Und sie werden ihre Schmach tragen und all ihre Treulosigkeit, mit der sie treulos gegen mich gehandelt haben, wenn sie in ihrem Land sicher wohnen und niemand sie aufschreckt, wenn ich sie aus den Völkern zurückgebracht und sie aus den Ländern ihrer Feinde gesammelt und ich mich an ihnen geheiligt habe vor den Augen der vielen Nationen. Und sie werden wissen, dass ich, der HERR, ihr Gott bin, weil ich sie zu den Nationen weggeführt habe und sie wieder in ihr Land sammle und keinen mehr von ihnen dort zurücklasse. Und ich werde mein Angesicht nicht mehr vor ihnen verbergen, wenn ich meinen Geist über das Haus Israel ausgegossen habe, spricht der Herr, HERR (39,25–29).
Es mag hier als eine praktische Bemerkung von großer Bedeutung für die Menschen bemerkt werden, dass, wenn man dem Neuen Testament Glauben schenkt, Gott niemals sein Angesicht vor dem Christen verbirgt; und dies, weil der Gläubige, der das ewige Leben in Christus besitzt, jetzt unter die volle Wirksamkeit seines Opfers gebracht wird und den Heiligen Geist hat, der in ihm als sein ständiger Zeuge wohnt. Wir nehmen also hierin vorweg, was für Israel in der Zukunft wahr sein wird, anstatt auf der Grundlage der Bewährung der Vergangenheit Israels zu stehen. Aber der traditionelle Unglaube der Christenheit verdunkelt die wahre Gnade Gottes, in der wir stehen, und zwar sowohl bei den Protestanten als auch bei den Katholiken, während Letztere den weiteren Irrtum hinzufügen, dass sie der Versammlung jenen Platz irdischer Ehre und Ruhe vorwegnehmen und zuweisen, der Israel unter dem Messias vorbehalten ist, wenn der Berg des Hauses des Herrn auf dem Gipfel der Berge errichtet und über die Hügel erhöht sein wird und alle Völker zu ihm strömen werden. Einige Protestanten sind in der Tat so finster, dass sie den Romanisten sogar in diesem Irrtum folgen, obwohl sie ihn im Allgemeinen eher als eine tausendjährige Hoffnung denn als einen gegenwärtigen Anspruch vorbringen. Aber wie sie es auch annehmen mögen, die Wirkung des Irrtums ist, die Versammlung vom Himmel auf die Erde herabzuwürdigen und entweder die Hoffnungen Israels zu leugnen oder die, die daran festhalten, inkonsequent zu machen, wenn sie sie besitzen.
Wir können hinzufügen, dass, obwohl der Geist mit Sicherheit auf Israel ausgegossen werden wird, wenn das neue Zeitalter beginnt, es dann keine Taufe der Heiligen in einen Leib geben wird: Denn auch in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt worden“ (1Kor 12). So steht in Kolosser 3,11, dass „Christus alles und in allen“ ist; und in Epheser 2,14.15, dass die Zwischenwand der Umzäunung abgebrochen ist und Er die zwei, Frieden stiftend, in sich selbst zu einem neuen Menschen geschaffen hat. Aber so wird es dann hier auf der Erde nicht sein. Im Gegenteil, im Friedensreich werden die jüdischen Heiligen in einer näheren und geehrteren Stellung sein als die Nationen auf der Erde. Es ist ein Zustand im Gegensatz zur jetzigen Versammlung, wo solche Unterscheidungen unbekannt sind: das Kreuz hat sie für den Himmel beendet.