Behandelter Abschnitt Hes 39,25-29
Verse 25–29 | Israel wieder in sein Land gebracht
25 Darum, so spricht der Herr, HERR: Nun werde ich die Gefangenschaft Jakobs wenden und mich des ganzen Hauses Israel erbarmen und werde eifern für meinen heiligen Namen. 26 Und sie werden ihre Schmach tragen und all ihre Treulosigkeit, mit der sie treulos gegen mich gehandelt haben, wenn sie in ihrem Land sicher wohnen und niemand sie aufschreckt, 27 wenn ich sie aus den Völkern zurückgebracht und sie aus den Ländern ihrer Feinde gesammelt und ich mich an ihnen geheiligt habe vor den Augen der vielen Nationen. 28 Und sie werden wissen, dass ich, der HERR, ihr Gott bin, weil ich sie zu den Nationen weggeführt habe und sie [wieder] in ihr Land sammle und keinen mehr von ihnen dort zurücklasse. 29 Und ich werde mein Angesicht nicht mehr vor ihnen verbergen, wenn ich meinen Geist über das Haus Israel ausgegossen habe, spricht der Herr, HERR.
Zum siebten und letzten Mal in diesen beiden Kapiteln erklingen die Worte „So spricht der Herr, HERR“ (Vers 25). Der Inhalt dieser Worte ist die Wiederherstellung Israels in seinem Land. Diese Wiederherstellung beginnt mit der Wendung der Gefangenschaft seines Volkes, das Er „Jakob“ nennt (vgl. Ps 85,1; Jer 30,18; 33,26). Der Name Jakob erinnert an ihren Stammvater in seiner Schwachheit. Der Ursprung der Wiederherstellung liegt beim HERRN und hat seinen Grund in seiner Barmherzigkeit und im Eifern für seinen heiligen Namen. Er erbarmt sich „des ganzen Hauses Israel“, d. h. aller zwölf Stämme (vgl. Hes 3,7; 20,40; 36,10; 37,11). Gleichzeitig eifert Er für seinen heiligen Namen.
Eine niederländische Übersetzung übersetzt Vers 26 so: „Sie werden die Schmach und all die Treulosigkeit vergessen, mit der sie mir untreu waren, wenn sie sicher und gesund in ihrem Land wohnen, ohne dass sie jemand stört.“ Schlachter 2000 übersetzt so: „Und sie werden die Verantwortung für ihre Schmach und ihre Treulosigkeit, womit sie sich gegen mich vergangen haben, auf sich nehmen, wenn sie sicher in ihrem Land wohnen und niemand sie aufschreckt.“ In beiden Übersetzungen wird deutlich, dass das Volk im Land in Frieden und einer wiederhergestellten Beziehung zum HERRN wohnt. Die Schmach und all ihre Treulosigkeit wird vergeben sein (vgl. Hes 16,63). Das stimmt auch mit der Rede des Propheten überein, der von dem zurückgekehrten Volk spricht, das endlich Ruhe im Segen des Friedensreiches gefunden hat.
Der Urheber des Segens des Friedensreiches ist der HERR. Er bringt sie aus den Nationen zurück und sammelt sie aus den Ländern ihrer Feinde (Vers 27). Infolgedessen wird Er durch sie vor den Augen der vielen Nationen geheiligt werden, das heißt, sie werden Ihn als den einen wahren Gott anerkennen. Es wird nicht mehr die Frage sein, wer der Gott Israels ist. Sie werden wissen, dass Er, der HERR, ihr Gott ist und dass Er – und nicht die Nationen – mit seinem Volk gehandelt hat (Vers 28).
Er führte sein Volk in die Gefangenschaft unter die Nationen, weil sie Ihm untreu waren. Zuerst in Babel und später auch unter „viele Nationen“, weil sie den Messias abgelehnt haben. Es wird auch völlig klar sein, dass Er es ist und niemand sonst, der sein Volk wieder in sein Land zurückgebracht und niemanden vergessen hat.
Dann ist die Beziehung nicht nur vorübergehend oder teilweise, sondern für immer und vollständig wiederhergestellt. Er wird sein Angesicht nicht mehr vor ihnen verbergen (Vers 29). Das braucht Er auch nicht zu tun, denn sie werden Ihm von ganzem Herzen dienen. Sie tun dies, weil der HERR seinen Geist über sie ausgegossen hat. Der Geist hat sie im Griff und deshalb werden sie immer alles zur Ehre Gottes tun. Der Geist wird auch in der Mitte des Volkes Gottes im wiederaufgebauten Tempel wohnen, worüber uns die folgenden Kapitel ausführlich informieren werden.