Behandelter Abschnitt Jes 66,22-23
Es ist also offensichtlich, dass die übliche Argumentations- und Auslegungsweise, die seit den Tagen von Origenes und Hieronymus bis in die Gegenwart hinein populär ist, auf einer völligen Verwirrung der Dinge beruht, die sich unterscheiden. Das Christentum ist zweifellos sehr verschieden; aber dass das neue Zeitalter eine Wiederholung derselben Ziele, Grundsätze und Wege sein muss, ist ein ebenso großer Irrtum wie der, der sich einbildet, das Evangelium sei nur eine Fortsetzung des Gesetzes mit einem großen Zuwachs an besseren Vorrechten. Israel wird für immer vor dem Herrn feststehen.
Denn wie der neue Himmel und die neue Erde, die ich mache, vor mir bestehen, spricht der Herr, so wird eure Nachkommenschaft und euer Name bestehen. Und es wird geschehen: Von Neumond zu Neumond und von Sabbat zu Sabbat wird alles Fleisch kommen, um vor mir anzubeten, spricht der Herr“ (66,22.23).
Es gibt keinen triftigen Grund, an der wörtlichen Bedeutung der Vorhersage zu zweifeln. Neumonde und Sabbate werden noch einmal in der Anbetung des Herrn eine Rolle spielen; aber die Anbetung wird nicht mehr so buchstabengetreu sein, dass sie Christus verbirgt, und auch nicht mehr so eingeschränkt wie in der Vergangenheit. Denn alles Fleisch wird daran teilhaben, wenn auch (wie wir aus anderen Schriften entnehmen können) auf keinem so erhabenen Boden oder in einer so engen Nähe zum König wie seine Auserwählten. Er ist der Herrscher und verfügt, wie es Ihm gefällt; und unser Auge soll nicht neidisch sehen, denn Er ist gut, sowohl in dem, was besonders ist, als auch in dem, was allgemein ist. Sein Haus soll buchstäblich ein Haus des Gebetes für alle Völker sein, was die Größe seines Namens unter den Völkern in keiner Weise behindern wird, oder das Darbringen von Weihrauch für Ihn oder ein reines Opfer an jedem Ort.