Behandelter Abschnitt Jes 65,17-19
Das alte Übel wird am Ende gerichtet werden; ebenso wird dann die Strafe für alles rechtmäßig vergossene Blut erfolgen. Es ist eine Zeit des Gerichts, die für diese Erde Tage unvergleichlicher Freude einläutet: das heißt, es ist das Ende dieses Zeitalters und der Anbruch eines neuen, in dem die früheren Mühen vergessen sind. Doch in Vers 16 kann das Land eher gemeint sein als im weiteren Sinne die Erde.
Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde; und an die früheren wird man sich nicht mehr erinnern, und sie werden nicht mehr in den Sinn kommen. Sondern freut euch und frohlockt auf ewig über das, was ich schaffe. Denn siehe, ich verwandle Jerusalem in Frohlocken und sein Volk in Freude. Und ich werde über Jerusalem frohlocken und über mein Volk mich freuen; und die Stimme des Weinens und die Stimme des Wehgeschreis wird nicht mehr darin gehört werden (65,17–19).
Der wahre Schlüssel dazu ist, dass die vorhergesagte Veränderung der gegenwärtigen Dinge mit dem Tag des Herrn beginnt und erst vollendet ist, wenn dieser Tag der Ewigkeit Platz macht. Das allein, so wird deutlich, wird alle Schriften, die dieses Thema behandeln, miteinander in Einklang bringen. So kann der Christ in Christus schon jetzt sagen: „Das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden“ (2Kor 5,17), während dies in Wirklichkeit erst dann buchstäblich erfüllt wird, wenn er bei seinem Kommen in sein Bild verwandelt wird. Genauso wird der Anfang des Tages des Herrn eine beginnende Vollendung eines neuen Himmels und einer neuen Erde sein, wenn der Herr Jerusalem in Frohlocken und sein Volk in Freude verwandeln wird; aber die absolute Erfüllung wartet auf das Ende des tausendjährigen Reiches, wenn in vollem Umfang alle Dinge neu gemacht werden, wobei die Erde und der Himmel, die jetzt sind, nicht nur erschüttert, sondern aufgelöst werden, das Meer für immer verschwindet und ein neuer Himmel und eine neue Erde erscheinen, in denen Gerechtigkeit wohnen wird und Gott alles in allem sein wird. Das Neue Testament verweilt natürlich bei dem vollständigen Thema, das letztlich in der Prophezeiung enthalten ist, wie wir in 2. Petrus 3,12.13 und in Offenbarung 21,1-8 sehen können. Aber der jüdische Prophet wurde natürlich vom Geist geleitet, sich mit dem frühesten Unterpfand dieses Segens zu befassen, als er über das Land, die Hauptstadt und das Volk Israel hereinbrach.