In unserem letzten Kapitel finden wir die gewaltige Veränderung dargelegt, die sich mit der Ersetzung Christi, des wahren Knechtes Gottes, für Israel, seinen Knecht in der Öffentlichkeit und in der Verantwortung, aber in Wahrheit den Sklaven seines Feindes, vollzieht. Darauf folgte die neue Sünde des Volkes, nicht der Götzendienst, sondern die Verwerfung des Messias durch die Juden, die nur konsequent in ihrem Unglauben und Widerstand gegen Gott war. Sie wollten nichts von Ihm und seinem Gesetz wissen. Sie waren heidnischen Göttern gefolgt, nun lehnen sie seinen gesalbten Knecht ab. Aber das führt in der Weisheit Gottes zum unmittelbaren Segen der Nationen am Tag der Gnade; wie es auch im Ergebnis die Grundlage für die endgültige Wiederherstellung Israels und die Freude der ganzen Erde am Tag der Herrlichkeit wird. Das Kapitel skizziert dementsprechend den ganzen Bogen der Wege Gottes von der Verwerfung Christi an bis zu den Triumphen der letzten Tage.
In Kapitel 50 sehen wir kaum mehr als einen einzigen Punkt in diesem großen Kreis von Ereignissen; aber ist er nicht das Zentrum und der Dreh- und Angelpunkt von allem? Die Erniedrigung Jesu, des Knechtes des Herrn, aber damit auch der Herr selbst, ihr eigener Messias, verachtet nicht nur von Fremden, sondern von seinem eigenen Volk! Befreiung und Herrlichkeit waren am Ende sicher. Aber so war die traurige Entfremdung Israels in der Zwischenzeit; so verkauften sie sich außerdem selbst. Wie war das?
So spricht der Herr: Wo ist der Scheidebrief eurer Mutter, mit dem ich sie entließ? Oder welchem von meinen Gläubigern habe ich euch verkauft? Siehe, um eurer Ungerechtigkeiten willen seid ihr verkauft, und um eurer Übertretungen willen ist eure Mutter entlassen (50,1).