Hier haben wir ein weiteres Lied, das gesungen werden wird:
An jenem Tag wird dieses Lied im Land Juda gesungen werden (26,1a).
Das Lied im letzten Kapitel heißt zwar nicht so, war aber ein Lobgesang nach der Erschütterung von Himmel und Erde; hier feiert der Prophet noch weiter in Bezug auf das, was Gott für Juda getan hat.
Behandelter Abschnitt Jes 26,1b-2
Wenn wir die Juden jetzt betrachten, ist der Gegensatz zu dem, was aus ihnen einmal gemacht werden soll, sehr auffällig. Denn in Römer 1,18 wird auf sie so angespielt: „Denn Gottes Zorn wird vom Himmel her offenbart über alle Gottlosigkeit [d. h. die heidnische Bosheit im Allgemeinen] und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit in Ungerechtigkeit besitzen [die der Juden].“ Hier heißt es im Gegenteil:
Wir haben eine starke Stadt; Rettung setzt er zu Mauern und zum Bollwerk. Öffnet die Tore, dass einziehe eine gerechte Nation, die Treue bewahrt! (26,1b.2).
Die Schrift wird vom jüdischen Volk, oder dem größeren Teil davon, in den letzten Tagen aufgegeben worden sein. Bei der ersten Ankunft Christi konnte man sagen: „das Heil kommt aus den Juden“; sie hatten die Wahrheit, besaßen sie aber in Ungerechtigkeit. Sie hatten die Form der gesunden Lehre zum größten Teil beibehalten, außer den Sadduzäern. Aber bevor der Herr zum zweiten Mal kommt, wird die große Masse des Volkes nicht die Wahrheit, sondern die Lüge besitzen, den großen Betrug der letzten Tage, die Lüge des Antichrists anstelle der Wahrheit Christi. Ihre Ungerechtigkeit wird offenkundig und faktisch sein.