Behandelter Abschnitt Pred 12,1-8
Das letzte Kapitel lässt die kurz zuvor so offensichtliche Ironie fallen und drängt auf die ernste Wahrheit des Gerichts, die nur den schlichtesten und ernstesten Appell zulässt. Es ist dementsprechend der bewundernswerte Schluss eines Buches, das die Wahrheit sagt (die der Unglaube leicht missversteht), aber voll ernster Belehrung ist, wo der Glaube den Gewinn sucht.
Und gedenke deines Schöpfers in den Tagen deiner Jugendzeit, ehe die Tage des Unglücks kommen und die Jahre herannahen, von denen du sagen wirst: Ich habe kein Gefallen an ihnen; – ehe sich verfinstern die Sonne und das Licht und der Mond und die Sterne, und die Wolken nach dem Regen wiederkehren; an dem Tag, da die Hüter des Hauses zittern, und sich krümmen die starken Männer, und die Müllerinnen feiern, weil sie wenige geworden sind, und sich verfinstern die aus den Fenstern Sehenden, und die Türen zur Straße geschlossen werden; indem das Geräusch der Mühle dumpf wird, und er aufsteht bei der Stimme des Vogels, und gedämpft werden alle Töchter des Gesangs. Auch fürchten sie sich vor der Höhe, und Schrecknisse sind auf dem Weg; und der Mandelbaum steht in Blüte, und die Heuschrecke schleppt sich hin, und die Kaper ist wirkungslos. Denn der Mensch geht hin zu seinem ewigen Haus, und die Klagenden ziehen umher auf der Straße; – ehe zerrissen wird die silberne Schnur und zerschlagen die goldene Schale und zerbrochen der Eimer am Quell und zerschlagen das Rad an der Zisterne, und der Staub zur Erde zurückkehrt, so wie er gewesen ist, und der Geist zu Gott zurückkehrt, der ihn gegeben hat.
Eitelkeit der Eitelkeiten!, spricht der Prediger; alles ist Eitelkeit! (V. 1–8).
Es ist ein ergreifender Aufruf aus frühen Tagen, einerseits auf Gott zu schauen und andererseits die Gebrechlichkeit des gefallenen Menschen nicht zu vergessen, einschließlich Tod und Gericht, so wie der Mensch ist. Obwohl es Mode ist, zu zweifeln und zu leugnen, dass es sich um eine bildliche Beschreibung handelt, scheint sie an sich offensichtlich, dem Schreiber angemessen und dem inspirierenden Geist würdig. Es mag Schwierigkeiten geben, was jede Einzelheit in der Auslegung betrifft; aber das gilt so sehr für die Schrift im Allgemeinen, dass sich niemand zu wundern braucht, wenn es hier so ist.
Vers 2 drückt aus, dass äußere Gegenstände und Zustände von größter Macht bei Tag und Nacht nicht mehr so wirken wie früher; in Vers 3 finden wir die Schwäche der Glieder des Menschen, die einst stark waren, um zu schützen oder zu erhalten, nicht weniger als die schwächeren, die notwendig sind für die Ernährung des Körpers und die Wahrnehmung von großen und kleinen Dingen.
Dann wird in Vers 4 wird das Versagen der menschlichen Kräfte zum Handeln oder Reden in der Öffentlichkeit beschrieben, oder um das wiederzubeleben, was einst Freude bereitete. Vers 5 beschreibt die wachsende Unfähigkeit und Ängste, auch das ist Verfall. Das Zeichen des Alters ist das weise Haupt und das Zurückschrecken vor Last oder Anstrengung, was das Herannahen des Grabes mit seinen Begleiterscheinungen anzeigt, wenn die inneren Kräfte alle versagen und der Körper zu seinem verwandten Staub zurückkehrt, der Geist zu dem, der dem Menschen allein auf der Erde seinen unsterblich machenden Atem eingehaucht hat.