Behandelter Abschnitt Pred 11,9-14
Eine so messerscharfe Beschreibung des menschlichen Verfalls, wo das Wort Gottes geehrt wird, kann gut vor der Gefahr warnen, die Ihm gebührende Beachtung von solchen, wie wir es sind, aufzuschieben. Wenn der gefallene Mensch, der nach Gottes Ebenbild geschaffen wurde, in Schwächen versinkt, die überwältigender sind als alle anderen Geschöpfe, die in Gottes Ordnung unter ihn gesetzt wurden, welche Torheit, die primäre Weisheit der Gottesfurcht aufzuschieben!
Und außer dem, dass der Prediger weise war, lehrte er noch das Volk Erkenntnis und erwog und forschte, verfasste viele Sprüche. Der Prediger suchte angenehme Worte zu finden; und das Geschriebene ist richtig, Worte der Wahrheit.
Die Worte der Weisen sind wie Treibstacheln, und wie eingeschlagene Nägel die gesammelten Sprüche; sie sind gegeben von einem Hirten. Und überdies, mein Sohn, lass dich warnen: Das viele Büchermachen hat kein Ende, und viel Studieren ist Ermüdung des Leibes.
Das Endergebnis des Ganzen lasst uns hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das ist der ganze Mensch. Denn Gott wird jedes Werk, es sei gut oder böse, in das Gericht über alles Verborgene bringen (V. 9–14).
Es ist nicht verwunderlich, dass in einem zunehmend selbstgefälligen, rationalistischen Zeitalter Menschen sich für kompetent halten, die Weisheit des Predigers und seine angenehmen Worte in Frage zu stellen. Für solche können die Worte der Weisen keine Ansporn sein. Ihre zerstörerische Selbstgenügsamkeit macht sie zu Fallstricken oder Stolpersteinen. Für die Gläubigen sind sie Worte der Wahrheit und ihre Sammlungen wie Nägel, die eingeschlagen werden. Sie wurden von einem Hirten gegeben, und der Leser versäumt es nicht, sich dadurch warnen zu lassen. Von den vielen Büchern der Menschen gibt es kein Ende, und ihr Studium ist nur eine Ermüdung des Leibes.
Aber eines ist nötig, wie unser Heiland sagte; und der königliche Prediger wies auf die gleiche Schlussfolgerung hin. „Das Endergebnis des Ganzen lasst uns hören“ (V. 13a), und es nicht vergessen. „Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das ist der ganze Mensch“ (V. 13b). Christus allein bestätigt dies, gibt uns aber noch viel mehr, als in Ihm, und lässt uns in die himmlischen Dinge und die göttliche Natur in einer Weise begreifen, wie man sie sonst nicht kennen und genießen kann. Ihn zu fürchten und ihm zu gehorchen, ist immer richtig. „Denn Gott wird jedes Werk, es sei gut oder böse, in das Gericht bringen über alles Verborgene bringen“ (V. 14).