Behandelter Abschnitt Spr 26,8-16
Die Ermahnung wird fortgesetzt, wie man mit den Toren umgehen soll; und sie ist umso nötiger, als es solche Menschen im Überfluss gibt und Weisheit von oben erforderlich ist, um mit ihnen im Guten umzugehen. Auch Faulenzer bleiben nicht unerwähnt.
Wie das Binden eines Steins in eine Schleuder, so ist, wer einem Toren Ehre erweist.
Ein Dorn, der in die Hand eines Betrunkenen gerät: So ist ein Spruch im Mund der Toren.
Ein Schütze, der alles verwundet: So ist, wer den Toren anwirbt und die Vorübergehenden anwirbt.
Wie ein Hund, der zurückkehrt zu seinem Gespei, so ist ein Tor, der seine Narrheit wiederholt.
Siehst du einen Mann, der in seinen Augen weise ist – für einen Toren ist mehr Hoffnung als für ihn.
Der Faule spricht: Der Brüller ist auf dem Weg, ein Löwe inmitten der Straßen.
Die Tür dreht sich in ihrer Angel: so der Faule auf seinem Bett.
Hat der Faule seine Hand in die Schüssel gesteckt, beschwerlich wird es ihm, sie an seinen Mund zurückzubringen.
Der Faule ist weiser in seinen Augen als sieben, die verständig antworten (26,8–16). „Wie das Binden eines Steins in eine Schleuder, so ist, wer einem Toren Ehre erweist“ (V. 8). Wie einer ohne Verstand untauglich und unfähig ist, so ist er der Ehre unwürdig und so sehr fehl am Platz wie ein Beutel Edelsteine in einem Steinhaufen – oder, wie andere übersetzen, ein in einer Schleuder gebundener Stein, eine Gefahr für die, die in der Nähe sind. „Ein Dorn, der in die Hand eines Betrunkenen gerät: So ist ein Spruch im Mund der Toren“ (V. 9). Wiederum ist ein spitzfindiger weiser Spruch, ein Sprichwort im Mund eines Toren, wie ein Dorn, der in die Hand eines Trunkenbolds dringt. Anstatt andere zu belehren, quält er sich selbst ohne Nutzen. „Ein Schütze, der alles verwundet: So ist, wer den Toren anwirbt und die Vorübergehenden anwirbt“ (V. 10). So ist auch der, der einen Toren oder unerprobten Gelegenheitsarbeiter einstellt, wie ein Bogenschütze, der jeden verwundet, statt ins Schwarze zu treffen. Er ist eine Quelle des Schadens und der Gefahr für alle. „Wie ein Hund, der zurückkehrt zu seinem Gespei, so ist ein Tor, der seine Narrheit wiederholt“ (V. 11). Es gibt auch keine Hoffnung auf Besserung, es sei denn, der Tor tut Buße und lernt Weisheit von oben. Sich selbst überlassen, ist er wie ein Hund, der zu seinem Erbrochenen zurückkehrt, so wie er zu seiner Torheit. „Siehst du einen Mann, der in seinen Augen weise ist – für einen Toren ist mehr Hoffnung als für ihn“ (V. 12). Der Weise ist bescheiden und abhängig von dem einzig weisen Gott. Der Tor ist weise in seinen eigenen Augen; wer der Torheit nur Einbildung hinzufügt, ist der hoffnungsloseste aller Menschen. „Der Faule spricht: Der Brüller ist auf dem Weg, ein Löwe inmitten der Straßen“ (V. 13). Aber Faulheit ist ein zu fürchtendes Übel, auch wenn ein Mensch weit davon entfernt ist, ein Tor zu sein. Und es ist nicht ungewöhnlich, dass ein in anderer Hinsicht weiser Mensch eine Gefahr fürchtet, wo keine ist. Es ist, weil er ein Fauler ist, und weil er sich vor einer Pflicht drückt, die zu erfüllen ist; er sieht eine drohende Gefahr, und schreit: Ein Brüller auf dem Weg, ein Löwe inmitten der Straße! „Die Tür dreht sich in ihrer Angel: so der Faule auf seinem Bett“ (V. 14). Und was ist ein anschaulicheres Bild für den Faulen auf seinem bequemen Bett als die Tür, die sich in den Angeln dreht! Der Gläubige hat seine neue Natur von Ihm, ohne den kein Sperling zur Erde fällt, und der die Haare auf seinem Haupt gezählt hat. Der Faule gibt sich dem Nichtstun der Selbstgefälligkeit in ihrer niedrigsten Form hin. „Hat der Faule seine Hand in die Schüssel gesteckt, beschwerlich wird es ihm, sie an seinen Mund zurückzubringen“ (V. 15). Ein anderes anschauliches Bild ist das des Faulen, wenn er aufsteht, um seine Mahlzeit einzunehmen. In seiner Trägheit steckt er seine Hand nicht in seinen Busen, sondern in eine Schüssel, und er ist zu müde, sie auch nur zum Mund zurückzuführen. Wer könnte von einem solchen Menschen Dankbarkeit gegenüber Gott oder Freundlichkeit gegenüber einem leidenden Mitmenschen erwarten? „Der Faule ist weiser in seinen Augen als sieben, die verständig antworten“ (V. 16). Und der Faule, wie der Tor, verfehlt nicht, in seinen eigenen Augen weise zu sein, ja, sich für weiser zu halten als sieben Männer, die mit Verstand antworten. Er ist so zufrieden mit sich selbst, dass er jeden Fleiß zum Lernen vermeidet, was für Menschen gut ist, aber für ihn unnötig! Er ist ein Genie, und kann es sich leisten, seine untrügliche Ruhe zu halten. So schmeichelt der Eigendünkel denen, die die Arbeit nicht mögen und eine Stellung anstreben, die nur denen zusteht, die sich nicht vor der Arbeit drücken, die für den Menschen, wie er ist, eine heilsame Disziplin ist; aber sie endet meist in ihrem eigenen Verderben und der Prüfung derer, die mit ihnen verwandt sind.