Behandelter Abschnitt Spr 15,18-25
Gott ist der Gott des Friedens, und Christus wird der Friedefürst sein, wenn Er seine große Macht ergreifen und regieren wird. In der Zwischenzeit hat Er durch das Blut seines Kreuzes Frieden gestiftet, damit der Gläubige Frieden mit Gott hat und in der Gesinnung des Friedens wandelt, was auch immer die Unruhen der Menschen sein mögen. Man braucht sich nicht zu wundern, dass der Mensch im Elend und in der Selbstsucht der nicht verurteilten und nicht vergebenen Sünde schnell zum Reden und schnell zum Zorn kommt.
Ein zorniger Mann erregt Zank, aber ein Langmütiger beschwichtigt den Streit.
Der Weg des Faulen ist wie eine Dornenhecke, aber der Pfad der Aufrichtigen ist gebahnt.
Ein weiser Sohn erfreut den Vater, aber ein törichter Mensch verachtet seine Mutter.
Die Narrheit ist dem Unverständigen Freude, aber ein verständiger Mann wandelt geradeaus.
Pläne scheitern, wo keine Besprechung ist; aber durch viele Ratgeber kommen sie zustande.
Ein Mann hat Freude an der Antwort seines Mundes; und ein Wort zu seiner Zeit, wie gut!
Der Weg des Lebens geht für den Einsichtigen aufwärts, damit er dem Scheol unten entgehe.
Das Haus der Stolzen reißt der Herr nieder, aber die Grenze der Witwe stellt er fest (15,18–25). „Ein zorniger Mann erregt Zank, aber ein Langmütiger beschwichtigt den Streit“ (V. 18). „Woher kommen Kriege und woher Streitigkeiten unter euch?“, fragt Jakobus der Gerechte. „Nicht daher: aus euren Begierden, die in euren Gliedern streiten? Ihr begehrt und habt nichts; ihr mordet und neidet und könnt nichts erlangen; ihr streitet und führt Krieg; ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet; ihr bittet und empfangt nichts, weil ihr übel bittet, damit ihr es in euren Begierden vergeudet“ (Jak 4,1-3). Wie wahr ist es, dass ein zorniger Mensch Zank erregt! Wer aber langsam zum Zorn ist, der gibt nicht nur keinen Anlass zum Streit, sondern beschwichtigt ihn. Friedfertigkeit beginnt in dem Herzen, das sich durch die Gnade vor Gott in Christus beugt, und kennzeichnet den Geist und den Wandel. „Der Weg des Faulen ist wie eine Dornenhecke, aber der Pfad der Aufrichtigen ist gebahnt“ (V. 19). Die Faulen fürchten ein schmerzliches Hindernis auf ihrem Weg, schieben ihre Pflicht auf und suchen nicht die Gnade zur rechtzeitigen Hilfe, wenn es auch nur eine echte Schwierigkeit oder Prüfung wäre. Die Aufrichtigen sehen einen geraden Weg, weil das Auge allein auf den Gehorsam gerichtet ist. „Ein weiser Sohn erfreut den Vater, aber ein törichter Mensch verachtet seine Mutter“ (V. 20). So wird im Familienleben das Herz eines Vaters durch einen Sohn erfreut, der in der Furcht des Herrn beginnt und fortfährt. Ein Tor zeigt, was er ist, indem er sie verachtet, die ihn geboren und über seine Jahre der Schwäche gewacht hat, der seine Kraft für sich selbst gebraucht oder an etwas verschwendet, was nicht besser ist. „Die Narrheit ist dem Unverständigen Freude, aber ein verständiger Mann wandelt geradeaus“ (V. 21). Wiederum, wie traurig und doch gewiss ist es, dass die Narrheit eine Freude für das sinnlose Herz ist. Nicht einmal ein Tier lebt so verächtlich. Ein verständiger Mann blickt auf und wandelt geradeaus mit der Absicht in seinem Herzen.
Daher die Wichtigkeit des Rates: „Pläne scheitern, wo keine Besprechung ist; aber durch viele Ratgeber kommen sie zustande“ (V. 22); denn wo es niemanden gibt, werden die Absichten enttäuscht. Es ist weise, schnell zu hören, denn in der Menge der Ratgeber werden die Ziele festgelegt. Selbstvertrauen ist ein schlechter Ratgeber. „Ein Mann hat Freude an der Antwort seines Mundes; und ein Wort zu seiner Zeit, wie gut!“ (V. 23). So lernt man auch, anderen zu helfen, wenn die Rede wohlbedacht, rechtzeitig und ausgewählt ist. Auch andere ernten den Gewinn, wie er danach trachtet; denn ein Wort zur rechten Zeit, wie gut ist das!
Auch endet das Gute nicht in diesem Leben; denn der „Weg des Lebens geht für den Einsichtigen aufwärts, damit er dem Scheol unten entgehe“ (V. 24). Das Ende ist das ewige Leben, wie alle Gläubigen wussten, obwohl keiner dieses Leben voraussagen konnte, das jetzt der Mensch hier auf der Erde erlebt. Dies offenbarte Christus so deutlich wie die Stunde der Auferstehung, in der der Körper bei seinem Kommen mit demselben Leben beseelt sein wird.