Behandelter Abschnitt Spr 12,8-14
Wie die Gottlosen auf Sand bauen, so kommt der Umsturz und ist tödlich; aber das Haus der Gerechten, das auf den Felsen gebaut ist, wird stehenbleiben. Es mag Regen fallen und es mögen Fluten kommen und Winde wehen, aber nur, um zu beweisen, dass es gegründet und bewahrt ist. So ist es mit dem, der das Wort hört und ihm gehorcht.
Es gibt keine Gefahr, die die Menschen und sogar die Gerechten mehr bedroht, als eine zu starke Rücksichtnahme auf ihren Ruf. Hier beginnen wir mit dem Geheimnis dessen, was einen ruhigen Geist gibt, und dessen, was Verachtung hervorruft.
Entsprechend seiner Einsicht wird ein Mann gelobt; wer aber verkehrten Herzens ist, gerät in Verachtung.
Besser, wer gering ist und einen Knecht hat, als wer vornehm tut und Mangel an Brot hat.
Der Gerechte kümmert sich um das Leben seines Viehs, aber das Herz der Gottlosen ist grausam.
Wer sein Land bebaut, wird mit Brot gesättigt werden; wer aber nichtigen Dingen nachjagt, ist unverständig.
Den Gottlosen gelüstet nach dem Raub der Bösen, aber die Wurzel der Gerechten trägt ein.
In der Übertretung der Lippen ist ein böser Fallstrick, aber der Gerechte entgeht der Bedrängnis.
Von der Frucht seines Mundes wird ein Mann mit Gutem gesättigt, und das Tun der Hände eines Menschen kehrt zu ihm zurück (12,8–14).
Wenn das Auge einfältig ist, wird der ganze Leib voller Licht sein, spricht der Herr. Das gibt einem Menschen ein Ziel, das Gott wohlgefällig ist, und es mit treuen Mitteln zu suchen. Derselbe Geist vermittelt ein gesundes Urteil, das sich selbst und den, der es fällt, lobt. Ein verkehrtes Herz verlässt Gott, mag sich widersetzen und sucht nur sich selbst. Solch ein Mensch macht nur Schwierigkeiten und legt Stolpersteine und wird trotz seiner vergeblichen Bemühungen, sich zu erheben, verachtet.
In der Regel wandelt der Mensch in einer eitlen Schau, und das täuscht viele. Daher wird der, der den Schein meidet, oft verachtet, obwohl er von geringem Gewicht ist und sich mit Hilfe eines Dieners erleichtern kann; während der, der sich anstrengt, ein äußerlich ehrbares Leben zu führen, in Not geraten kann.
Dann finden wir die Menschen, wie sie durch ihren Umgang mit der Schöpfung geprüft werden, die Gott dem Menschengeschlecht unterworfen hat. Gleichgültigkeit gegenüber dem eigenen Tier ist unwürdig; Grausamkeit ist schlimmer. Daher ist der Gerechte um das Leben seines Tieres besorgt, während sogar die Barmherzigkeit des Bösen Grausamkeit ist (V. 10). Die Barmherzigkeit des Herrn ist über all seinen Werken, und es kommt der Tag, an dem alles, was Odem hat, Ihn preisen wird.
Wir wenden uns nun dem Gegensatz zwischen dem Fleiß in der Pflicht und der Gesellschaft von Müßiggängern zu. Wer sein Land bebaut, wird reichlich Brot haben, während der, der nichtigen Dingen nachjagt, seinen Mangel an Verstand verrät. In einem gefallenen Zustand ist es eine Gnade, im Schweiß des Angesichts Brot zu essen. Müßiggang ist nicht nur nutzlos, sondern bringt Elend.
Vers 12 stellt die Begierde des Gottlosen mit der des Gerechten darin gegenüber, dass der Gottlose sich nach dem Netz oder der Beute des noch gottloseren Menschen sehnt, zu seinem eigenen Vorteil; der Gerechte hingegen aber hat eine Wurzel der Beständigkeit, die es nicht versäumt, zu ihrer Zeit gute Früchte hervorzubringen.
Auch die Worte und die Taten haben ihren gerechten Platz in der moralischen Regierung hier auf der Erde. Die Verirrung der Lippen ist nicht nur ein großes Ärgernis vor Gott, sondern auch ein böser Fallstrick für die Schuldigen (V. 13). Wie sehr sie sich auch rühmen mögen, dass ihre Zunge ihnen gehört, so lernen sie doch zu ihrem Nachteil, dass weder Gott noch die Menschen es dulden werden. Die Gerechten wissen, was Not ist; aber anstatt von ihr gefangen zu werden, kommen sie aus ihr heraus. So steht vom Christen geschrieben, dass wir durch viele Trübsale in das Reich Gottes eingehen müssen (Apg 14,22).
Andererseits ist die Frucht des Mundes von echtem Wert, nicht nur für das Wohl anderer, sondern auch für den, der dadurch befähigt wird zu reden. Danken wird der, der den Herrn Jesus kennt. Es ist kein Wunder, wenn die, die nie zur Erbauung sprechen, die Mitteilung von Gnade und Wahrheit verwerfen. Wenn es mit unseren Worten so geschieht, wie sehr werden dann die hervorragenden Taten eines Menschen ihm vergolten werden? Gott kümmert sich gewiss um unsere Wege und Worte. Jeder von uns gefalle seinem Nächsten zum Guten, zu dem, was zur Erbauung dient. Denn Christus gefiel sich selbst nicht; sondern wie geschrieben steht: „Die Schmähungen derer, die dich schmähten, sind auf mich gefallen“ (Ps 69,10; Röm 15,3). Daher die Notwendigkeit der Geduld und der Wert des Trostes der Heiligen Schrift, während wir auf die Verwirklichung unserer Hoffnung warten. Die andere Seite ist nicht weniger sicher: Böse Wege und Worte wird Gott ins Gericht bringen.