Behandelter Abschnitt Ps 85
Auch dies ist ein Psalm „Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs, ein Psalm“ (V. 1). Der Psalm schaut eher auf den Segen des Landes und des Volkes als auf den religiösen Mittelpunkt des Namens des Herrn oder den Weg dorthin. Die Befreiung von äußeren Feinden bezeugt die Vergebung des Volkes und veranlasst es, alle Gunst an diesem Ort des Segens zu suchen, vor allem um zu hören, was Gott, des Herr, reden mag. Denn Er wird seinem Volk und seinen Heiligen Frieden verkünden, öffentlich und einzeln, obwohl sie sich vor Torheit hüten müssen, wie es die geziemend ist, die durch Gnade jetzt Verständnis haben. Es ist lehrreich zu bemerken, wie wahrhaftig der Psalm von Israel im Gegensatz zur Versammlung oder der christlichen Glückseligkeit spricht. „Gewiss, nahe ist sein Heil denen, die ihn fürchten, damit die Herrlichkeit in unserem Land wohne“ (V. 10). und nicht, dass sie „ewig bei dem Herrn“ in der auferstandenen himmlischen Herrlichkeit sein werden, wie wir mit Recht hoffen. Aber für sie und auch für uns ist es die Gerechtigkeit Gottes, die Halt gibt, nicht ihre eigene (obwohl sie dann gerecht sein werden), sondern seine, oder strenger gesagt, der Herr ihre Gerechtigkeit ist. Nur so sind sich Güte und Wahrheit begegnet, und haben sich Gerechtigkeit und Friede geküsst, wie wir jetzt in Christus noch herrlicher wissen.