Behandelter Abschnitt 1Kön 21
Ahab hat den Herrn völlig im Stich gelassen, und das wird am deutlichsten im diesem letzten Kapitel, auf das ich in diesem Vortrag nicht näher eingehen werde. Der Weinberg Nabots wird zum Objekt, und Ahab geht der Schwierigkeit aus dem Weg, das zu bekommen, was er begehrte. Aber die Frau hatte keine Schwierigkeiten damit. Sie besaß kein einzige Bindung an das Volk Gottes, sie war eine Feindin, obwohl sie die Frau des Königs von Israel war – es bedeutet nichts für sie, einen Israeliten zu berauben. Es bedeutet ihr nichts, das Blut eines Unschuldigen zu vergießen. Es war nichts für sie, vor dem Herrn, Herrn zu fliehen, und wovor ihr schwacher und schuldiger Ehemann sich scheute, dazu stachelt sie ihn an. Isebel hat also ein unsterbliches, aber ein höchst elendes Andenken im Wort Gottes, und das letzte Buch der Schrift versäumt es nicht, uns noch den traurigen Charakter und Weg Isebels zu unserer Belehrung vor Augen zu stellen (Off 2).
So kommt Nabot um, aber sein Blut wurde vom Herrn bewacht, und das Wort ergeht auch in der Folge durch Elia: „Mach dich auf, geh hinab, Ahab, dem König von Israel, entgegen, der in Samaria ist; siehe, er ist im Weinberg Nabots, wohin er hinabgegangen ist, um ihn in Besitz zu nehmen. Und rede zu ihm und sprich: So spricht der Herr: Hast du gemordet und auch in Besitz genommen? Und rede zu ihm und sprich: So spricht der Herr: An der Stelle, wo die Hunde das Blut Nabots geleckt haben, sollen die Hunde auch dein Blut lecken. Und Ahab sprach zu Elia: Hast du mich gefunden, mein Feind? Und er sprach: Ich habe dich gefunden, weil du dich verkauft hast, zu tun, was böse ist in den Augen des Herrn. Siehe, ich will Unglück über dich bringen und hinter dir her ausfegen; und ich werde von Ahab ausrotten, was männlich ist, sowohl den Gebundenen als auch den Freien in Israel; und ich werde dein Haus machen wie das Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats, und wie das Haus Baesas, des Sohnes Achijas, wegen der Reizung, womit du mich gereizt und Israel zu sündigen veranlasst hast. Und auch von Isebel hat der Herr geredet und gesprochen: Die Hunde sollen Isebel an der Vormauer von Jisreel fressen. Wer von Ahab in der Stadt stirbt, den sollen die Hunde fressen, und wer auf dem Feld stirbt, den sollen die Vögel des Himmels fressen“ (V. 18–24).
Dennoch demütigte sich Ahab, und infolgedessen bleibt das Gericht aus, und das Wort des Herrn trifft sein zitterndes Herz, als er sich demütigte und sich ruhig verhielt. Der Schlag sollte erst in den Tagen seiner Söhne herniederfallen. Ahab regiert; auch sein nächster Sohn regiert. Auf Joram fällt dann der Schlag. Das Wort des Herrn versagt nie. Aber im nächsten Kapitel finden wir, dass derselbe Mann von bösen Geistern und von bösen Propheten verführt wird, und dass er nach dem Wort eines wahren Propheten des Herrn getötet wird, und die Hunde lecken sein Blut auf, und sein Sohn folgt ihm nach.
Und dann regiert Josaphat, aber das Kapitel endet nicht, bevor wir ein anderes – und ein sehr trauriges – Bild finden, denn der fromme König von Juda sucht ein Bündnis mit dem schuldigen, götzendienerischen König von Israel zu schließen. Oh, was für eine ernste Warnung ist das für uns, denn es war nicht nur so, dass der Schuldige ihn suchte, sondern er suchte den schuldigen König von Israel auf. Und was war die Folge? Er wird zum Diener der bösen Absichten Israels. Niemals schließt sich der König von Israel dem an, was von Gott war. Niemals kann man durch ein Bündnis mit dem, was untreu ist, den Untreuen aufrichten oder wiederherstellen. Der treue Mensch sinkt auf das Niveau des Untreuen herab, anstatt den Untreuen aus seiner Untreue zu erheben.
Mehr brauche ich jetzt nicht zu sagen. Ich empfehle das Studium der vielen Einzelheiten als höchst gewinnbringend für jeden, der das Wort des Herrn achtet und liebt.