Behandelter Abschnitt 1Mo 42
Aber in dem Vorbild steckt noch mehr als das, was wir gerade gesehen haben. Die Brüder, die bei Israel geblieben sind, müssen erst noch zur Rechenschaft gezogen werden; und der Druck der Hungersnot lastet auf ihnen. So ist es jetzt mit Israel – eine tatsächliche Hungersnot und das im tiefsten Sinn. Aber zehn der Brüder ziehen hinab, um in Ägypten Getreide zu kaufen; und dort wirkt Gott auf wunderbare Weise durch Joseph. Er erkennt seine Brüder. Sein Herz ist ihnen zugewandt, obwohl sie gar nicht wissen, wer es war, der die Herrlichkeit Ägyptens besaß. Das Ergebnis ist, dass Joseph eine höchst ernste Herzens- und Gewissenserforschung bei seinen Brüdern bewirkt. Es ist genau das, was der Herr aus einer besseren Herrlichkeit mit seinen jüdischen Brüdern in Kürze tun wird. Er ist jetzt außerhalb in einer neuen, von ihnen nicht erwarteten Stellung: Sie kennen Ihn nicht. Aber auch die Krise der Hungersnot gebraucht Er, dass sie schwer auf ihnen lastet. Auch Er wird in der Folge an ihren Herzen wirken, damit Er ihnen zu gegebener Zeit in Gerechtigkeit bekanntgemacht wird.
Dementsprechend finden wir, dass zuerst einer der Brüder gefangengenommen wird, Simeon; und es wird die Anweisung gegeben, dass vor allem Benjamin herabgebracht werden soll. Es kann keine Wiederherstellung, keine Versöhnung, keine Erleichterung, aber auch keine Befreiung für Israel geben, bis Joseph und Benjamin vereint sind. Er, der von seinen Brüdern getrennt war, aber jetzt in der Herrlichkeit ist, muss den Sohn zur Rechten seines Vaters haben. Es ist Christus, der verworfen wurde, aber in die Höhe erhoben wurde, und der auch den Charakter eines Menschen annimmt, der in Macht mit der Erde handelt. Das ist die Bedeutung der beiden Vorbilder der Söhne Jakobs, Joseph und Benjamin. Christus hat mit Letzterem noch nichts zu tun; Er entspricht wunderbar dem Vorbild Josephs, aber noch nicht dem Benjamins. Solange Er nur das Vorbild Josephs erfüllt, kennen seine Brüder Ihn noch nicht. Daher wurde dies die große Frage, wie man Benjamin herabbringt und wie man ihn mit Joseph in Verbindung bringt. Aber die Wahrheit ist, dass es noch eine andere moralische Voraussetzung gab, die erfüllt werden musste – wie man ihr Herzen und ihr Gewissen gründlich in Ordnung bringen konnte. Dieser Teil der schönen Geschichte ist vorbildlich für den Umgang des Herrn Jesus, der lange Zeit in einer anderen Sphäre abgesondert und erhöht war, zuerst mit dem Überrest und dann mit dem ganzen Haus Israel. Es gibt verschiedene Teile. Wir haben Ruben und Simeon; und dann treten andere in den Vordergrund: Juda besonders am Ende, und Benjamin.