„Dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne, indem ihr in Liebe gewurzelt und gegründet seid“ (Eph 3,17).
Das ist nicht Joh 20,22. Der Geist ist immer da, doch etwas gibt noch mehr als das, nämlich „dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne“. Wohnt Er nicht in deinem Herzen? Wenn ich in einem Haus wohne, sollte man erwarten können, mich dort zu finden. Eine Person, die hineinkommt, sollte mich immer zu Hause finden. Der Geist verlässt das Haus nie. Er ist dort immer zu Hause, aber verlässt Christus manchmal das Haus? Wenn jemand kommt, um dich zu sehen, findet er dort Christus? Wenn ich dich charakterisieren würde, wenn du morgens aufstehst, wäre da der Gedanke deines Herzens: „Oh, was für eine gesegnete Person Christus ist“ – und gehst du damit zu deinem Tagewerk über? Wenn dies der Fall ist, dann sagt Gott: „Das ist ein Mensch, in dem Christus wohnt.“ Wenn ich Paulus zu irgendeiner Zeit getroffen hätte, hätte ich feststellen können, dass er einen Hauptgedanken hatte, und das war immer Christus. Ein Gegenstand in seinem Herzen, und das war Christus. Wenn du mich zu irgendeiner Zeit aufsuchen würdest, würdest du wirklich sehen, dass Christus der Herr des Hauses ist und dass Er dort wohnt? Der Apostel will dich nicht von den Umständen entheben. Christus bewirkt die Umstände für dich, damit du alles für Ihn tust. Vielmehr betrifft dies alle Einzelheiten des Lebens. Sein Herz ist groß genug für den, der eine Straße fegt, und Er kann ihm sagen: „Fege diese Straße für mich.“ Es geht nicht darum, Werke unabhängig von seinem eigentlichen Leben zu tun, sondern Werke zu tun, die Christus in deinem Leben in kleinen Dingen ans Licht bringen. Wenn wir uns die Geschichte der Jünger anschauen, war der entscheidende Punkt, ob Christus im Boot war oder nicht. Wenn der allmächtige Sohn Gottes im Boot war, konnte es nicht untergehen. Es wird das ganze Leben kennzeichnen. Sie mögen uns auf die eine oder andere Weise töten – was soll‘s! Paulus schreibt, dass Christus da ist – wenn sie meine irdische Hütte zerstören, so lassen sie mich hingehen zu Christus (vgl. 2Kor 5,1).
Gott hat einen gewaltigen Plan, und Er hat ihn in seinem Wort dargelegt. Soll ich all die kommende Herrlichkeit kennen? Man beachte, der Mittelpunkt all dessen ist Christus. Alle Pläne und Ratschlüsse Gottes münden in Christus. Er ist ihr Ende, ihr Anfang und ihr Mittelpunkt. Gott sagt: „Ich bin vorbereitet auf die Herrlichkeit meines Sohnes; ich habe meinen Plan mit Ihm, und, armer Sünder, kennst du Ihn nicht? Liebst du Ihn nicht?“ Lass Ihn in deinem Herzen wohnen, und du wirst erfüllt sein zu der ganzen Fülle Gottes. „Ich schwinde dahin“, sagst du, „da ich Teil der Gemeinschaft bin, für die dieses Gebet gesprochen wurde.“ Was für ein törichter Gedanke! Eine arme, schwache Person wie ich oder du, irgendein altes armes Ding – wenn wir Christus direkt durch den Glauben in unseren Herzen wohnen lassen, dann sagt Gott: „Ich kann dem nichts hinzufügen.“ Ich sehe nach und finde Christus im Herzen, und ich kann mich in heiliger Gemeinschaft mit Ihm trotz aller Schwachheit niederlassen. Ich muss Gott oft bekennen, dass ich den Wert des Blutes nicht verstehe, aber ich sage: „Du kennst ihn.“ Es ist einfacher Glaube. Wir haben den Geist und können es erfassen. Eine vollkommene Erkenntnis der Gedanken Gottes, das war es, was der Apostel wollte. Ich weiß, dass kein anderer Name als der des Herrn Jesus Christus für Gott so wohllautend ist. Er könnte eine Seele, die in diesem Namen kommt, nie leer fortschicken. Ich will das Ende gar nicht erreichen, ich preise Gott, dass ich es nie erreichen kann, wenn ich im Haus des Vaters bin, wenn ich den ganzen gesegneten Austausch zwischen dem Vater und dem Sohn sehen werde. Ich preise Gott, dass er vollkommen und unerforschlich in seinem gewaltigen Umfang ist. Es ist unendlich und Gott ist unendlich.