Eph 3,17: … dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne, indem ihr in Liebe gewurzelt und gegründet seid,
Die zweite Bitte ist, dass der Christus durch den Glauben in unsern Herzen wohne. Die erste Bitte führt zur zweiten; denn nur wenn wir durch den Geist gestärkt sind, wird Christus durch den Glauben in unseren Herzen wohnen. Die Wirkung des Geistes, der vom Vater gekommen ist und in unseren Seelen tätig ist, wird sein, dass wir erfüllt werden mit den Gedanken des Vaters über Christus, um mit dem Vater über den Sohn nachzudenken.
Der Apostel bittet nicht, dass wir gestärkt werden möchten, um Wunder zu vollbringen oder irgendein schwieriges Werk zu unternehmen, sondern dass in unseren Seelen ein geistlicher Zustand bewirkt werde, durch Christus, der durch den Glauben in unseren Herzen wohnt. Die Macht der uns umgebenden Welt, die des Fleisches in uns und die des Teufels gegen uns sind so groß, dass Christus nur dann seinen wahren Platz in unseren Herzen haben kann, wenn wir durch den Geist an dem inneren Menschen gestärkt werden.
Zudem ist hier die Bitte, dass der Christus in unsern Herzen „wohne“. Wir sollen Ihn nicht als Besucher behandeln, der bei besonderen Gelegenheiten gastlich aufgenommen wird, sondern als den Einen, der einen bleibenden Wohnplatz in unsern Herzen hat. Das kann nur durch Glauben geschehen, denn der Glaube schaut auf zu Christus; und so wie Er unser Blickfeld ausfüllt, wird Er einen Wohnplatz in unseren Herzen haben. Der Eine, welcher der Mittelpunkt der Ratschlüsse Gottes ist, wird so zum Mittelpunkt unserer Gedanken. Wie jemand gesagt hat: „Der höchste Gegenstand für Gott wird dadurch auch der höchste Gegenstand für uns.“ Welch ein Zeugnis für Gott wäre jeder von uns, wenn unser Leben von einem uns fesselnden Gegenstand regiert würde und dieser Christus wäre! Zu oft gleichen wir einer Martha, die sehr beschäftigt war „mit vielem Dienen“ und „besorgt und beunruhigt um viele Dinge“. „Eines aber ist not“: Christus als das einzige Ziel unseres Lebens zu haben. Dann wird der Dienst und alles andere ohne Sorge und Unruhe folgen. Möchten wir wie Maria dieses „gute Teil“ erwählen.
Die Folge des Wohnens Christi in unseren Herzen ist, dass wir in Liebe gewurzelt und gegründet werden. Wenn Christus, der Eine, in dem und durch den alle Liebe des Vaters kundgemacht worden ist, in unseren Herzen wohnt, wird Er das Herz sicher mit einer Erkenntnis und einem Genuss der göttlichen Liebe füllen.