Behandelter Abschnitt Off 20,7-10
Gog und Magog
(Kap. 20, 7-10)
Die Offenbarung kennt zwei große, Israel feindliche Mächtegruppen, nämlich das Tier und seine Verbündeten und Gog samt seinen Heeren. Beide sind äußerst grimmige Gegner Israels und treten am Ende der Tage auf, ehe Israel in sein Reich eingeht. Eben hat das Tier samt seinen verbündeten Königen sein Ende gefunden und siehe, da taucht noch eine fürchterliche Macht gegen Israel auf, Gog und seine Heere. Aber ebenso wie das Tier sein wohlverdientes Gericht fand, wird auch Gog seinen Lohn empfangen.
Wer sind Gog und Magog? Gog ist der Fürst von Rosch. Eine weitgehende Schilderung über ihn finden wir in Hes 38 und 39. Die meisten Forscher sind sich darin einig, dass unter Rosch «Rußland» gemeint ist. Deshalb ist Gog in der Schrift auch der «König des Nordens» genannt.
Magog ist der zweite Sohn Japhets (1. Mose 10,2). Seine Brüder waren unter andern Gomer, Tubal und Mesech. Ihre Nachkommen waren Nomadenvölker. Ihr Wohnsitz war der Kaukasus und Umgebung, in der Schrift (von Palästina aus gesehen) auch Land des «Nordens» genannt.
Die Kriege Gogs. «Nie wieder Krieg» war die Parole nach dem ersten Weltkrieg. Und folgte ihm nicht ein weitaus schrecklicherer? Jeder Schriftforscher weiß aber, was noch kommen wird. Gog führt zweimal Krieg gegen Israel. Einmal zu Beginn des Tausendjährigen Reiches und einmal nach demselben. Der Krieg Gogs v o r dem Tausendjährigen Reich wird in Hes 38 und 39 beschrieben. Diesen Waffengang wollen wir kurz überblicken!
Das Tier, Israels großer Feind, hat soeben bei Harmagedon sein Ende gefunden. Der Herr selbst ist gekommen, hat Sein Volk gerettet, und Israel wohnt sicher (Hes 38,8.11). Man sollte meinen, Gog, der Fürst von Rosch, hätte es nicht wagen dürfen, zum Krieg zu schreiten, nachdem er die enorme Niederlage des Tieres kannte. Aber Gog war ebenso verblendet wie das Tier samt seinen Helfern. Und gleich wie Satan durch die drei Frösche die Könige der Erde betörte und zum Krieg verführte, so wird er auch, ehe er gebunden wird, Gog, diesen alten Feind Israels, betrügen, damit auch er gerichtet werde. Es könnte ,jemand den Einwand erheben, wie überhaupt ein Krieg möglich sei, da der Herr bereits zu Seinem Reich gekommen sein wird. Ein Synonym aus Israels Geschichte kann hier jedoch dienen: Obgleich David schon als König regierte und Israel die Segnungen seiner Herrschaft genoss, mussten doch die Feinde noch überwunden werden. Erst im Reiche Salomos (als Vorbild auf das Tausendjährige Reich) sehen wir alle Feindschaft beseitigt.
Über den Zweck der Invasion Gogs gibt uns Hes 38,10-13 Aufschluss. Er kommt, zu rauben, zu plündern und Ländereien einzunehmen. Also wie üblich. Israel wohnt dann ruhig, ohne Befestigungen, was für den Fürsten von Rosch sehr günstig ist. Immerhin mahnt ihn die große Niederlage des Tieres zu besonderer Vorsicht, weshalb er sich viele Verbündete sichert. In Vers 16 werden die Heeresmassen sogar mit einer Wolke verglichen. Ist es nicht interessant zu beobachten, wie Heeresmassen in Verbindung mit der Endzeit einige Male als W o 1 k e n bezeichnet werden. Ist dies ein Hinweis auf unsere moderne Aviatik?
Die furchtbare Niederlage Gogs (Hes 38,14-23). Der Herr lässt die Eindringlinge tief ins Land kommen und erlaubt ihnen, die begehrten Höhen zu besetzen (Hes 39,1-10). Aber der Herr, der das Tier und seine Könige besiegte, richtet Gog samt seinen Verbündeten ebenso schnell. Die große Niederlage wird herbeigeführt, indem sie gegen sich selbst kämpfen (Kap. 38, 21). Außerdem greift der Herr ein durch Pest, durch Blut, durch überschwemmenden Regen, durch Hagel, Feuer und Schwefel (Vers 22). Diese Gerichte sollen die Völker zur Besinnung bringen und sie sollen erkennen, dass Gott groß und heilig ist (Vers 23).
Der Ausgang des Krieges. a) Israel wohnt in Sicherheit unter reichen Segnungen. b) Viel Beute wird eingebracht, indem die Plünderer selbst geplündert werden (Kap. 39, 10). e) Sehr zahlreich sind die Besiegten, denn sieben Monate benötigt man, die Feinde zu begraben (Kap. 39, 11‑16). Das Tal, in welchem sie begraben werden, erhält den Namen «Tal Hamon», d. h. Tal der Menge. Selbst eine Stadt wird zur Erinnerung an Gogs Niederlage «Stadt Hamon» genannt werden. d) Zuletzt wird den Raubvögeln ein Festmahl bereitet (Kap. 39, 17).
Der letzte Krieg. Der in unserm Text (