Behandelter Abschnitt Apg 10,34-43
Das Zeugnis des Apostels Petrus
Es war ein Tag des Staunens für Petrus, als er erkannte, dass bei Gott kein Ansehen der Person gilt. All seine Bedenken und vor allem alle Befürchtungen, sich mit denen aus den Nationen zu versammeln, wurden hinfällig. Im Auftrage seines Gottes stand der einfache einstige Fischer vor dem römischen Hauptmann und verkündigte das Evangelium von Jesus mit voller Überzeugung. Vielleicht war den Anwesenden einiges von ungefähr über den Herrn bekannt; jetzt aber hörten sie von einem Augenzeugen all die überwältigenden Heilstatsachen. Eine ungeahnte Segensflut sollte über alle Versammelten kommen. Vergessen wir jedoch nicht, dass das anhaltende Gebet damals, gleich wie heute, die Quelle großer Segnungen war und ist. Steht bei dir und mir das ernste Gebet im Vordergrund, so werden wir die Segenserfahrungen von Petrus und Kornelius machen. Beachten wir nun noch die kurze Rede des Petrus:
Der Grundton der Rede. „Frieden durch Jesum.“ Kornelius war ein vorbildlicher, gottesfürchtiger Mann, der auch Gebetserhörungen hatte ‑ und doch ließ ihn all sein religiöser Besitz leer. Frieden durch Jesum kannte er nicht (Eph 2,17). Nur wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das ewige Leben (Joh 3,36). Also Almosen und Werke, so reichlich sie bei Kornelius auch waren, gaben ihm keinen Frieden. Allein der Glaube an das Opfer Christi, wodurch wir mit Gott versöhnt sind, gibt Frieden, Ruhe und Freude, und stellt den Menschen gerecht und unsträflich vor Gott hin (Kol 1,20; Jes 57,19).
Ein unvergleichlich schönes Bild. Der Apostel entwarf vor seinen Zuhörern ein unvergessliches, eindrucksvolles Bild über den Herrn. Dazu war er besonders befähigt, weil er zu den Vertrauten des Herrn gehörte, die all das Große im Leben des Herrn miterlebt hatten. Ausgehend vom Vorläufer des Herrn, von Johannes dem Täufer, brachte nun Petrus eine siebenfache Darstellung Christi: „Jesus von Nazareth.“ Das war des Herrn Benennung als Mensch. Allgemein gesprochen kannte Ihn fast jedermann unter diesem Namen, der Ihn als den Menschensohn, als den vom Weibe Geborenen darstellte. Vielleicht hatte Kornelius in diesem Sinne auch vom Herrn gehört und an Ihn, als an einen großen Propheten, wie die Emmausjünger, geglaubt (Lk 24). Aber als den, der Frieden ins Herz gibt, kannte er Ihn nicht. Petrus ging weiter und zeigt den Herrn als:
G o t t e s s o h n , den Gott gesalbt und als Seinen geliebten Sohn
geoffenbart hat (Mt 3,10-17). Der Herr war vom Heiligen Geist
gezeugt und darum Gottes und nicht eines Menschen Sohn (Lk 1,35). Ehe
aber der Herr Seinen öffentlichen Dienst antrat, sollte Israel durch die
Salbung von oben hören, dass dieser Jesus der Sohn Gottes sei (
J e s u W i r k e n (Vers 38). Seine Taten waren die göttliche Legitimation. Petrus bezeugte, dass Er einherging: a) Als Wohltäter, der allen Bedürftigen diente, Hungrige speiste, Tränen trocknete und Sündern ihre Schuld vergab, Verachtete aus dem Staube emporhob, das geknickte Rohr nicht zerbrach und den glimmenden Docht nicht auslöschte. b) Als großer Arzt. Alle Kranken und Gebrechlichen, die man zu Ihm brachte heilte Er und befreite die, so in Satans Banden waren. Unendlich groß war Sein Erbarmen allen Leidenden gegenüber. Der Herr tat diese Werke; weil, wie Petrus sagte: „Gott mit Ihm war“ (Joh 14,10). Er war gesalbt worden, um reiche, ungeahnte Segnungen zu bringen (Lk 4,18).
J e s u L e i d e n (Vers 39). „Welchen sie umbrachten und an ein
Holz hängten.“ Auffallend ist auch hier, dass wiederum das Kreuz der
Mittelpunkt der Predigt war. Wie werden hier die
Zuhörer gestaunt haben als sie hörten, dass dieser Jesus, der andere vom
Tode errette , für alle freiwillig den Tod schmeckte; der Gerechte für
die Ungerechten starb. Dennoch wurde das reiche Liebesleben des Herrn
von seiten der Menschen mit dem Fluchholz beantwortet (
J e s u A u f e r s t e h u n g. „Diesen hat Gott am dritten Tage auferweckt“ (Vers 40). Petrus verdross es nicht, überall dasselbe zu sagen, wie schon an Pfingsten (Kap. 2, 24), dann wieder bei der Heilung des Lahmen in Kap. 3, sowie bei der Verantwortung vor dem Hohen Rat (Kap. 4, 10; 5, 31).
J e s u k o m m e n d e M a c h t. „Er wird kommen um zu richten“ (Vers 42). Indem Petrus diese Tatsache hervorhob, legte er den Zuhörern die große Verantwortung für das Gehörte nahe. Alles Gericht ist d e m übergeben, der für uns starb (Joh 5,22-27). Er ist Richter beider: a) der Lebenden, wie Paulus in 2Kor 5,10, sagt, wo wir, die Verwandelten, bei der ersten Auferstehung gerichtet und beurteilt werden; und b) der Toten, die nach Off 20,11-15 gerichtet werden (Apg 17,31; 2Tim 4,1).
J e s u s, d e r S ü n d e n v e r g e b e n d e (Vers 43). Auf Grund
Seines Todes kann Er nun allen ihre Sünden vergeben. Wen da dürstet, der
darf kommen (Off 22,17). Alle Propheten haben diese Sündenvergebung
durch Jesus schon im voraus bezeugt (
Gottes Beauftragte. Petrus erklärt nun freudig, dass sie, die Apostel, Gottes Zeugen dieser Wahrheiten sein dürfen und den Auftrag haben, ernstlich Buße zu verkündigen. Dieser Auftrag gilt allen Zeugen Gottes, bis in unsere Tage hinein auch dir und mir.