Behandelter Abschnitt Mt 15,32-39
Die Speisung der 4000. Mt 15,32-39.
Der Gott Israels ist wiederum in seinem Hause. Soeben hat Er einem kananäischen Hündlein Brocken ausgeteilt, in Seinem Hause dagegen gibt Er keine Brocken, sondern da bleiben noch Körbe voll übrig. Auch war die Volksmenge Zeuge und Teilhaber Seiner reichen Gnade, wofür sie den Gott Israels pries (Vers 31). Er hatte auch ihrer Nöte gedacht und sich ihrer Leiden angenommen (Vers 30). Nun gedachte Er ihrer leiblichen Bedürfnisse, indem Er alle speiste. Etliche von ihnen waren von ferne gekommen, und Er wollte sie nicht ungegessen entlassen. Der Herr kennt, sieht und weiß alles und nimmt Sich jeder Notdurft an. Jeder Zug ist lehrreich und voll von Huld und Gnade. Anbetungswürdiger Herr!
I. Ein Blick in des Herrn Herz.
Ich bin innerlich bewegt (Vers 32). Das lesen wir so oft (
II. Die große Volksmenge.
Scharen Geheilter und andere waren um Ihn. Die Umgebung zählte allein 4000 Männer, ohne Weiber und Kinder, so daß man wohl die Gesamtzahl auf gut dreimal so hoch schätzen darf. Drei Tage weilten sie schon bei Ihm. Viele von ihnen hatten glauben gelernt, denn sie verherrlichten ja Gott. Ihre Vorräte waren zu Ende. Kinder werden ihre Mütter um Brot angerufen haben, aber da war nichts mehr. Wie konnte Er sie ungegessen heimziehen lassen?
III. Die Mission der Jünger.
Der Herr läßt die Jünger in Sein Herz blicken "ich bin innerlich bewegt", und legte diese Seine tiefsten Herzensgefühle für Sein Volk in ihr Herz.
1. Der Herr rief sie zu sich.
Er will, daß sie denken, empfinden, lieben und handeln lernen wie Er selbst.
2. Der Herr öffnete ihnen Sein Herz.
Wenn sie Seine Werkzeuge sein wollten, und ihre Mission recht
erfüllen, dann mußten sie in Sein Herz blicken. Aber ach, wie viele
vergessen ob der Brotsorge (wie hier die Jünger) ihre Aufgabe zu
erfüllen. Unser Herz muß empfinden, wie das des Samariters (
3. Der Herr veranlaßte die Jünger zu opfern.
Er berät nicht nur mit ihnen und legt Seine Gefühle in ihr Herz, sondern lockte sie zu opfern. "Wieviele Brote habt ihr?" Also was ihr habt, wollt ihr das nicht den Hungernden geben? Die Brote waren für ihren eigenen Bedarf, aber der Herr forderte sie für andere. Opfern ist mehr als in Kollekte geben Barnabas hatte einen Acker, den er verkaufte, um den Armen zu dienen. Haben wir auch schon aus solchen Gründen mal etwas verkauft? Brich dem Hungrigen dein Brot, und wer den Herrn liebt, tut es mit Freuden. Gib Ihm das Wenige, und Er wird viel daraus machen. Gib Ihm die Fähigkeiten und auch die innere Armut und - Er macht reich und fruchtbar. "Lernet von Mir", sagt der Herr.
IV. Danksagung.
Die Jünger gaben dem Herrn ihre Vorräte, und Er dankte dafür. Wie
vielsagend ist das! Auch wir sollten stets danken (Apg 27,35;
V. Kommt, denn alles ist bereit!
So riefen einst des Königs Knechte die Gäste in den Hochzeitssaal. Hier aber war kein Saal, sondern nur eine Wüste, in der der Herr den Tisch deckte. Alle waren eingeladen zu kommen. Die Jünger nahmen nun die Brote aus des Herrn Händen und gaben sie weiter. Genau so müssen wir es auch machen. Aus Seinen vollen und gesegneten Händen müssen wir nehmen. Dabei kommt der Ort nicht in Frage. Seine Hände sind überall offen, sei es in der Wüste oder im Polstersaal (Lk 22,12). Des Herrn Tisch war gedeckt und Seine göttliche Fülle offenbarte sich vor allen. Aber dieses große Fest entstand aus einigen winzigen Liebesopfern. Nun nahmen alle aus Seiner Fülle und priesen Gott.
VI. Ein Vorgeschmack des kommenden Zeitalters.
Der Herr war unter Sein Volk gekommen, aber die Seinen nahmen Ihn nicht auf als ihren König. Jedoch bald wird dieser König wiederkommen zu Seinem Reiche. Dann wird Er aus den Wüsteneien dieser Welt, die dann wie eine große Ruine durch das Treiben des Antichristen aussehen wird, ein Paradies machen. Die Menschen werden Seine reiche Fülle erfahren. Ein jeglicher wird unter seinem Weinstock und Feigenbaum sitzen.
VII. Sieben Körbe voll.
Die Jünger hoben die herumliegenden Brocken auf, und füllten 7 Körbe. Auch in diesem Abschnitt liegen noch recht viele Brocken herum, und unser Raum ist beschränkt. Sieben Brote hatten die Jünger gegeben, aber sieben volle Körbe trugen sie davon, nachdem die vielen Tausende schon gespeist hatten. Welch ein Wunder! Gott bleibt uns nichts schuldig. Was aus Liebe zu Ihm getan, vergilt Er hundertfältig, wie Er es verheißen hat. Wir müssen auch nie auf den öden Ort schauen, noch auf das Wenige, das wir haben, sondern ausführen, was Er zu gewissen Zeiten befehlen mag. Werfen wir auch noch einen Blick auf die Essenden. Sie aßen dankbar, gar nicht wissend, woher das Viele kam. Manche wollen erst glauben, wenn sie es begreifen. Nein, glaube nur ohne zu fühlen und ohne zu verstehen.
Lassen auch wir uns vom Herrn heranziehen, Sein Empfinden in unser Herz legen und Ihm alles geben, dann werden auch wir Ihn reichlich erfahren und andern dienen.