Behandelter Abschnitt Ps 125,1-5
Die ewige Sicherheit des Gläubigen Psalm 125
Sie ruht im Vertrauen auf den Herrn, Seinem Werk und Seinem Wort, wie das Vers 1 versichert: «Die auf den Herrn vertrauen, sind gleich dem Berge Zion, der nicht wankt, der ewiglich bleibt.» Jerusalem als Stadt ist einige Male zerstört worden, nicht aber der Hügel, worauf die Stadt gebaut ist. Er währt ewiglich. Diese Tatsache will sagen, dass das Volk, das allein Gott vertraut, sicher ist. Der Herr sagt: „Die Pforten der Hölle werden Seine Gemeinde nicht überwältigen.“ Das Wort ist eine große Ermunterung für jedes einzelne Gotteskind. Es kann ihm hart ergehen wie beispielsweise dem Hiob, auf den Satan es besonders abgesehen hatte, dem er alles Hab und Gut und seine Gesundheit nahm, aber nicht das Vertrauen in seinen Gott (Hiob 1,21). Gleiches Vertrauen hatte David. Selbst in den schwersten Lagen war der Herr seine einzige Zuflucht. Dem Herrn, Seinem Wort allein vertrauen verbürgt dem Gläubigen die ewige Sicherheit. Das bestätigt unser Herr (Joh 10,28.29; Ps 112,7). Unter uns sind ewige Arme.
Wo oder wann beginnt dieses Vertrauen? Bei der Bekehrung. Paulus sagte dem Kerkermeister: „Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du und dein Haus selig“ (Apg 16,31). Darüber frohlockte er bald mit seinem ganzen Hause. Und was ist das Ende dieser Glaubensgewissheit? Zwei Zeugnisse bestätigen es. Stephanus darf sagen: „Ich sehe den Himmel offen und des Menschen Sohn zur Rechten Gottes stehen“, und er betet: „Herr Jesus, nimm meinen Geist auf.“ Und Paulus darf sagen: „Hinfort ist mir beigelegt die Krone der Gerechtigkeit.“ Das ist Gewissheit. Viele vertrauen auf ihre eigene Gerechtigkeit. Sie reicht nicht aus. Vertrauen auf Mitmenschen reicht nicht aus. Zu oft haben sie uns enttäuscht, und die Schrift sagt: „Vertrauet nicht auf Fürsten“ (Ps 146,3). Nur wer dem Herrn vertraut, steht fest wie der Berg Zion, der noch von andern Bergen umgeben ist, also doppelt sicher. In Psalm 139 haben wir wiederum eine untrügliche Gewissheit. „Von allen Seiten hast du mich umgeben und auf mich gelegt deine Hand.“
Wie lange gilt diese Gewissheit? Vers 1 sagt es: „Von nun an bis in Ewigkeit! ‑Himmel und Erde werden vergehen, aber Meine Worte werden nicht vergehen.“ Die Gegenwart Gottes genügt in jeder Lage (Heb 13,5b). Elisa, der allein auf Gott vertraute und von feindlichen Heeren umgeben war, darf sich geborgen wissen in seinem Gott. Himmlische Heerscharen umgaben den Berg, und anstatt dass das Heer der Syrer ihn gefangen nehmen konnten, durfte er, der dem Herrn vertraute, das ganze Heer gefangen nehmen (2Kön 6). Paulus sagt voll Vertrauen: „Mein Gott aber wird alle eure Notdurft erfüllen nach Seinem Reichtum in Herrlichkeit (Phil 4,19; Jes 54,10).
Eine trostreiche Verheißung. Vers 3: „Der Gottlosen Zepter wird nicht bleiben Der Gerechte hat viele Feinde.“ Leider gelingt es Satan, Kinder Gottes irrezuführen in Welt und Sünde. Bei Israel gelang es ihm sogar, das Volk von Gott weg zu den Götzen zu führen. Dann benützte Gott zu ihrer Zurechtweisung das Zepter oder die Rute der Gottlosen. So gab Er sie in die Hände der Amoriter, der Moabiter und der Philister, bis sie zu Gott schrien und umkehrten. Schwer litt Israel unter Antiochus, und Nebukadnezar führte sie in Gefangenschaft, wo sie weinten (Ps 137,1). Der Allmächtige, auf den Israel neu vertraute, entriss Nebukadnezar das Zepter, die Rute, und führte Sein Volk wieder in sein Erbe.
Gott braucht die Zuchtrute oft an einzelnen, die sündigen. Man denke an David, den Gott die Zuchtrute schwer fühlen ließ, teilweise durch seine eigene Familie oder sein Volk. Aber der Herr entriss den Feinden die Rute und stellte Seinen Knecht wieder her. Wir sehen es auch bei dem König Manasse, den Gott in eherne Fesseln legen ließ. Als er aber Buße tat, führte Er ihn zurück nach Jerusalem (2Chr 33). Jojachin fühlte die Zuchtrute siebenunddreißig Jahre; als aber der Zweck erfüllt war, befreite ihn der Herr durch Evil‑Merodach und erhob ihn an Seinen Tisch (Jer 52,31-34).
Warum überlässt Gott das Zepter den Gottlosen über den Gläubigen? Wohl aus zwei Gründen. Gewiss zu seiner Umkehr, und dass er seine Hand nicht ausstrecke zur Ungerechtigkeit und er nicht Böses mit Bösem vergelte. Man denke an die Absicht Davids Nabal gegenüber, den er umbringen wollte. Aber der Herr verhütete durch Abigail sein Vorhaben (l. Sam. 25). Der Herr sagt: Widerstehet dem Bösen, viel mehr vergeltet Böses mit Gutem.
Tue Guts. Dazu werden wir oft in der Schrift aufgefordert (Gal 6,18). Darin ist der Herr unser Vorbild. Petrus sagt in Apostelgeschichte 10,38: „Der umherging und hat wohlgetan an Kranken und Besessenen.“ Zum Gutes tun sind wir geschaffen (Eph 2,10; Heb 13,16; Phil 4,18). Das tat David an seinen Feinden und wurde reichlich belohnt (Ps 35,13). Ebenso Hiob (Hiob 42, l0 ff).
Eine Warnung an die Gottlosen. Zuvor wurden die Gerechten ermahnt, nicht ihre Hände nach Unrecht auszustrecken. Und hier die Gottlosen: sie sollen vom Schaden tun ablassen, denn Gott wird sie richten für ihr Tun (Jes 55,7).
Friede oder Wohlfahrt über Israel. Als der Herr von den Toten auferstanden war, hieß Sein Gruß „Friede sei mit euch!“ Er ist unser Friede.