Behandelter Abschnitt Ps 119,33-40
Deine Verordnungen sind heilsam Psalm 119,33-40
Auch dieser Abschnitt ist voll von Bitten. Sie zeigen uns, dass der Psalmist nicht nur ein Sänger, sondern ein Beter war. Seine Bitten beziehen sich in der Hauptsache auf sein Innenleben oder wie wir es heute nennen, auf seine Heiligung, seinen Wandel mit Gott. Sieben Bitten beschäftigen ihn, die wir kurz betrachten wollen. Worum bittet der Psalmist?
Um Belehrung. Diese Bitte hören wir oft in diesem wie in anderen Psalmen. Was kann es Schöneres geben, als wie Mose und andere mit dem Herrn allein zu sein und belehrt zu werden. Und wofür gibt der Herr die Belehrung? Um die Seinen bis ans Ende zu bewahren, um anderen das Heil zu verkündigen.
Um Einsicht. Auch diese Bitte wird viel genannt. Die Erkenntnis um die Wege und Absichten mit Seinem Volk. Und um unsere Aufgaben zu erfüllen, etwa wie sie den Erbauern der Stiftshütte gegeben wurde, damit sie nach Gottes Plänen ausgeführt wurde. Um einen gottwohlgefälligen Wandel. Es ist erstaunlich, wie oft die Schrift vom Wandel redet. Schau in die Konkordanz, und du wirst staunen und deine Verantwortung vor Gott und Menschen erkennen. Wandeln als Kinder des Lichtes. Der erste, dessen Wandel genannt wird, ist Henoch (1. Mose 5,21.22).
Um die rechte Herzenseinstellung. „Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen und nicht zum Gewinn.“ Satan wagte es, sogar den Herrn auf den irdischen Gewinn zu lenken. „Das alles will ich dir geben“ (Mt 4,9). Hat nicht die Sucht nach Gewinn Lot von der Nachfolge abgelenkt und in das Verderben geführt? Paulus warnt ernstlich davor (1Tim 6,9). Die Herzen von Achan (Josua 7), Ananias und Saphira waren auf den Gewinn gerichtet. Beider Ende war erschütternd (Jos 7; Apg 5). Wer hat den größten Gewinn? Wer gottselig ist und sich genügen lässt.
Um den rechten Blick. „Wende meine Augen ab.“ Das Auge wird des Sehens nicht müde (Spr 27,20; Pred 1,8) und nicht satt. Hat es eine Million, so begehrt es zwei. Eva blickte auf die verbotene Frucht und brachte sich und das ganze Geschlecht ins Verderben. Hiob machte mit seinen Augen einen „Bund“ (Hiob 31,1). David dagegen blickte auf Bathseba, und wir kennen die schlimmen Folgen. Darum richten wir den Blick nach oben (Kol 3; Ps 121,1; 123,1; Heb 12).
Um Belebung. Dieser Bitte begegnen wir sehr oft in diesem Psalm. Wir sorgen für Neubelebung und Erquickung des Leibes durch rechte Nahrung, Nachtruhe, Ferien usw. Deshalb hat Gott uns einen Tag zur Ruhe gegeben. In vermehrter Weise sollen wir besorgt sein um Neubelebung des inwendigen Menschen.