Behandelter Abschnitt Ps 119,41-48
Ich verlasse mich auf Dein Wort Psalm 119,41-48
Bitte auf Bitte reiht sich auch in diesen Worten. Wir wollen sehen, was den Psalmisten bewegte.
Zwei Bitten nennt er in Vers 41:
1. Er wünscht die Gütigkeit des Herrn zu erfahren. Gewiss hat er sie täglich erlebt, wie die Väter während der Wüstenwanderung. Aber er sehnt sich nach mehr.
2. Er erwartet die Rettungen Gottes. Welcher Art sie waren, wissen wir nicht. Aber er weiß, dass Gott rettet. Er denkt an die Zusage, an die Verheißungen (Ps 50,15).
Der Grund, warum er um Erhörung bittet. Die Höhnenden sollen beschämt werden. Angesichts des Eingreifens des Herrn in seinem Leben sollen sie beschämt werden, Buße tun. Er bittet um die Zurüstung ein Zeuge zu sein (V. 43). Er will zeugen von der Wahrheit, von der Gerechtigkeit Gottes. Er will Beweise bringen, dass Gottes Handeln gerecht ist.
Sein gottwohlgefälliges Vorhaben. «Halten will ich dein Gesetz immer und ewiglich.» Stellen wir uns auch in allen Lagen und Aufgaben allein unter das Wort? Das ehrt Gott. Er will das in seinem Wandel beweisen. Wie Abraham will er vor Gott wandeln (1. Mose 17,1). Der Ausspruch: „Henoch wandelte mit Gott“, bedeutet kostbare Gemeinschaft (1. Mose 5,24).
Ein mutiger Zeuge. „Vor Königen will ich reden von deinen Zeugnissen“ (V. 46). Gewiss wird sich Paulus unbesorgt auf Jesu Wort in Matthäus 10,19.20 gestützt haben, als er vor Agrippa zeugte (Apg 26). Wir staunen über die Eindrücke seiner Rede in Vers 28. Besonders aber als er vor dem Kaiser stand, der über sein Leben entschied. Nero musste gewarnt werden, ehe er die scheußlichen Verfolgungen der Christen begann. Vor groß und klein zu zeugen ist unser aller Vorrecht, und wehe uns, wenn wir schweigen (1Kor 9,16; 2Kön 7,9). Paulus erfüllte es bis ans Ende (Röm 15,19). Auch uns ist es befohlen (2Tim 4,2).
Des Psalmisten Freude. Was war sie? Das Wort. Er nennt es seine Wonne. Die Freude am Herrn und Seinem Wort ist, wie wir in Nehemia 8,10 lesen, unsere Stärke. Darin bleiben gibt Sieg. Viel Zeit vergeuden wir, Abwechslung mit Nichtigem. Und wir vergessen, dass das nicht der Weg zur Wonne ist, sondern viel mehr aus der Gemeinschaft mit Jesus führt. Wie am Anfang sagt er zweierlei will ich tun. Er will seine Hände aufheben zum Gebot, d. h. zum Wort Gottes, das er liebte. Das Wort lieben heißt Jesus lieben (1Joh 5,3). Im Hände-Aufheben ist gewiss auch das Gebet gemeint. Das zweite ist, dass er über das Wort sinne, nachdenke was die gesegnetste Beschäftigung ist.