Behandelter Abschnitt Ps 119,1-8
Die Herrlichkeit des Wortes Gottes Psalm 119,1-8
Es scheint mir, als seien die ersten zwei Verse der Schlüssel zu diesem langen Psalm und seinen reichen Belehrungen. Sie reden vom Weg des Lebens und der Glückseligkeit derer, die darauf wandeln. Der Mittelpunkt jedes einzelnen Abschnittes, ja sogar oft der einzelne Vers ist das Wort Gottes, das Gesetz. Hier dürfte man hinter jeden Abschnitt ein Sela setzen: Halte ein und überlege (Apg 8,30). Es würde uns auf die Knie zur Anbetung treiben.
Der schöne Anfang. Er beginnt wie der 1. oder 32. Psalm mit dem alles sagenden Wort „glückselig“. Das sagt uns, dass alle, die nicht im Wort leben und bleiben, es nicht sein können. Der verlorene Sohn suchte sie in der Welt und wurde enttäuscht (Lk 15,17). Andere suchen sie im Wohlstand, in der Ehre usw. und finden sie nicht. Glückselig ist nur der, der zu Jesus gekommen ist und in Ihm bleibt (Joh 10,11). In dem Wort „leben“ nach Johannes 3,36 liegt alles. Es ist der Inbegriff der Glückseligkeit. Beachte einige Einzelhei ten:
1. Glückselig, die im Wege untadelig sind. Wer der Weg ist, wissen wir. Jesus selbst sagt: „Ich bin der Weg.“ Untadelig will nicht sagen sündlos (l. Kön. 8, 46), sondern die keinen Anstoß geben, die Gerechtigkeit üben (1Joh 2,6)1
2. Die wandeln im Gesetz des Herrn. Die nicht wie viele auf dem Weg stehen bleiben wie sogar anfänglich Abraham in Haran (1. Mose 11,31). Sie wandeln mit Gott wie Henoch: abgesondert von der Welt lassen sie sich nicht wie Lot in Sodom nieder (1. Mose 14,12).
3. Die Seine Zeugnisse bewahren. Die im Wort bleiben, d. h. in Jesu bleiben (Joh 15,7). Sie haben das Wort zu ihrer Lebensregel gemacht. Das Gesetz ist im Innern ihres Herzens, und sie forschen darin (Ps 40,8). Sie beobachten fleißig die Vorschriften, wie der Herr es geboten hat (Joh 5,30). Trägheit im Bibellesen, im Forschen, ist der Anfang von Abwegen.
Sein Sehnen. Es ist nach Vers 5 dass seine Wege nach den Satzungen, d. h. nach der Schrift gerichtet seien, sie bewahren und Frucht bringen (Lk 8,15). Dann werde ich nicht beschämt werden. Der Dichter singt: „Keiner wird zuschanden, welcher Gottes harrt. Sollt' ich sein der erste, der zuschanden ward? Nein, das ist unmöglich, o Du treuer Gott, eher fällt der Himmel, eh mich täuscht Dein Wort.“
Was ist der Segen? „Dann werde ich nicht beschämt“ (V. 6). Vertrauen in die Schrift, in die Verheißungen hat Segnungen zur Folge oder wie es Vers 7 sagt: „Preisen werde ich dich in Aufrichtigkeit des Herzens.“