Behandelter Abschnitt Ps 83,1-18
Deine Geborgenen Psalm 83
Das ist der letzte der Psalmen Asaphs. Der Dichter scheint Jahasiel, ein Levit, gewesen zu sein. Auf ihn kam der Geist des Herrn mitten in der Gemeinde Gottes (1Chr 12,18). Der König Josaphat und sein Volk waren in großer Bedrängnis. Viele Völker versammelten sich gegen Josaphat und Juda, um es gänzlich auszurotten. Satan kannte Gottes Plan mit Josaphat, denn aus Juda war der Messias verheißen, mit dessen Ausrottung wäre der Stelle in 1. Mose 49,10, über Jesu Kommen ins Fleisch, der Riegel gestoßen worden (Joh 1,14).
Wann sprach Jahasiel die Verheißung aus? Als einerseits die Feinde in großer Zahl bereit waren, Juda auszutilgen, anderseits, als Josaphat und sein Volk in ihrer Bedrängnis den Herrn suchten; lies die Weissagung von Jahasiel, der diese Worte in Judas bedrängter Lage aussprach (2Chr 20,14-17). Sie ist ein offenbares Wunder Gottes. Josaphat glaubte dem Wort, betete an, und der überwältigende Sieg folgte bald.
Die Bitte des Psalmisten lautete: „Gott schweige nicht, verstumme nicht und sei nicht stille.“ Ähnlich betete Josaphat (2Chr 20,11.12). Oft scheint es, als schwiege Gott, als sei der Himmel verschlossen und wir mit Jesaja 46,1 bitten: „O dass Du die Himmel zerrissest!“
Deine Geborgenen. Kaum könnten wir einen schöneren Ausdruck für unsere Sicherheit finden, als diesen „Deine Geborgenen“, sie sind sicher, wie die Taube in der Arche. Was für Schätze verbergen wir? Kostbare! So nennt das Wort die Kinder Gottes. Sie sind die kostbare Perle (Mt 13,45.46); sie sind kostbarer unserem Herrn als irgend etwas anderes. Alle Schätze der Welt weist Er ab, uns aber bewahrt Er, warum? Weil Er die Seinen mit dem kostbaren Blut erkauft hat und sie vor Satans Wut verbirgt (1Pet 5,8). In Psalm 16,3 nennt sie David Seine Herrlichen, an denen Gott all Seine Lust und Seine Freude hat. Sie sind sicher in Seiner Hand (Joh 10,28.29). Der Herr bewahrte einen Elia vor Ahab und Isabel (1Kön 17); und einen Petrus vor der bösen Absicht des Herodes (Apg 12). Der Herr bewahrte auch einen Luther auf der Wartburg, der den Befehl erhielt, die Bibel zu übersetzen, ähnlich dem des Johannes auf Patmos „Schreibe“ (Off 1,11)! Und er tat es und gab uns Teile der Bibel. Die Seinen waren geborgen im brennenden Ofen und in der Löwengrube (Dan 3 und 6). Wir freuen uns in allen Stürmen, in harten Versuchungen bewahrt zu bleiben. David sagte: Von allen Seiten umgibst Du mich und hältst Deine Hand über mir (Ps 139,5). Jesus selbst bittet um unsere Bewahrung (Joh 17).
Ein teuflischer Anschlag. Er war von Seiten Satans weniger gegen die Person Josaphats gerichtet, als vielmehr gegen die Verheißungen des Messias, der aus diesem Geschlecht hervorgehen sollte. Wo wäre sonst das Wort aus Johannes 1,14 geblieben?
Die Feinde waren sehr zahlreich, zwölf Völker werden genannt, die sich gegen Juda aufmachten. Sie waren sehr zuversichtlich und sicher, dass ihr Vorhaben, Juda auszulöschen, gelingen werde. Sie waren nicht ausgezogen, nur um Krieg gegen Juda zu führen, sondern, wie jene in Harmagedon, gegen den Herrn (Off 16,11). Beider Ausgang ist uns bekannt. Die Feinde hatten einen Bund mit ihm geschlossen, Juda auszutilgen. Das hatte später Herodes mit Pilatus gegen den Herrn vor (Apg 4,27). Wer aber blieb Sieger? Jesus! Er ist und bleibt der große Siegesheld über alle Feinde. Sie wären schon in Gethsemane besiegt gewesen, hätte der Herr von Seiner Macht, um zwölf Legionen Engel zu bitten, Gebrauch gemacht (Mt 26,53); aber Er besiegte den Feind durch Seinen Tod.
Der rechte Ausweg aus jeder Not. Es ist das Gebet (Ps 50,15). Der Psalmist zitiert Fälle aus Israels Geschichte. Er nennt die mächtigen Midianiter, die sich wider Israel erhoben, aber der Herr schlug sie durch die 300 unbewaffneten Männer Gideons, so dass der verbleibende Überrest beschämt fliehen musste (Ri 7). Der Schreiber erinnert sie an Jabin und dessen Ausgang am Bach Kison. Wiederum nennt er die Fürsten Sebach und Zalmuna, die ihr Maul gar weit aufsperrten, aber schweigend abziehen mussten (5. Mose 32,30). Was war der Hauptgrund des Flehens Israels? Dass die Wohnungen Gottes bewahrt bleiben, welche die Feinde in Besitz nehmen wollten (Vers 1). „Mache Du sie gleich Stoppeln im Wirbelwind, wie Feuer, das den Wald verzehrt.“ Sie beten, dass die Feinde Gott als den Höchsten erkennen möchten.
Kehren wir zu 2. Chronika 20 zurück, wo uns der Ausgang gezeigt wird. Während des Gebetes kam die Antwort durch Jahasiel, sie ist ergreifend (Vers 15-17).
Ein seltener Tagesbefehl. Josaphat tritt vor das Heer und sprach: „Höret mir zu, Juda und ihr Einwohner zu Jerusalem! Glaubet an den Herrn, euren Gott, so werdet ihr sicher sein; und glaubet seinen Propheten, so werdet ihr Glück haben.“ In heiligem Schmuck ziehen sie in den Kampf. Das wollen wir auch, mit reinem Herzen wider die Feinde ausziehen.
Die große Überraschung. Als sich das Heer den Feinden nahte, fanden sie nur Leichen (2Kön 19,35). Gott hatte für Israel gestritten. Die Feinde hatten einander aufgerieben. „Wie Feuer den Wald verbrennt und wie eine Flamme die Berge entzündet, also verfolge sie mit Deinem Wetter und erschrecke sie mit Deinem Ungewitter. Fülle ihr Angesicht mit Schande, damit sie Deinen Namen Jahwe suchen. Lass sie beschämt und hinweggeschreckt werden und umkommen“ (Vers 16 -17). Gott erhörte Josaphat und stritt für ihn (2. Mose 14,14).