Du bist der Schönste Psalm 45,2
Schönheiten ziehen an! Menschen machen weite Reisen, um sie zu bewundern. Aus vielen Ländern strömen Menschen in unsere herrlichen Alpen, um die Berge und das unvergessliche Alpenglühn zu bestaunen. Andere zieht es an den rauschenden Meeresstrand. Künstler zieht es in Städte wie Florenz, Amsterdam oder andere Orte, um die schönen Gemälde zu bewundern. Hier aber wollen wir die Schönheit des Herrn betrachten. Wer das recht tut wie der Psalmist, der wird den Blick nie mehr los und sagt mit den Aposteln in Johannes 1: „Wir haben den gefunden, von dem die Propheten geweissagt haben, den Messias.“
Die Schönheit der Schöpfung ist von und für Ihn geschaffen (Heb 1,2; Kol 1,16.17). Und uns hat der Herr den Befehl gegeben sie zu betrachten: „Sehet die Lilien auf dem Felde“, oder „betrachtet die Felder, die unser Brot bringen.“ Abraham befahl der Herr die Sterne zu beobachten. David tat es, und er hat einige Psalmen darüber geschrieben (8 und 19). Die ersten Menschen müssen sehr hübsch gewesen sein, denn sie waren nach dem Bilde Gottes geschaffen. Hiob hatte sehr schöne Töchter. Im ganzen Lande wurden ihresgleichen nicht gefunden (Hiob 42,13). Auch David war sehr schön (l. Sam. 16, 12). Der Herr aber, der hier David im Geist als König in Seinem Reich im Kommen sah, ist und bleibt der Schönste. Sein Angesicht leuchtete nicht nur auf Tabor, sondern immer weil der Liebesstrahl des Vaters beständig auf Ihm lag.
Die Schönheit Seines Charakters. Der Vater bezeugte, dass Er an Ihm Sein ganzes Wohlgefallen gefunden habe (Mt 17,5). Der Sohn ist gekommen, des Vaters Willen zu erfüllen. Was sagt er von sich selbst? Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig. Niemand konnte ihn einer Sünde zeihen, obwohl es die Schriftgelehrten gern getan hätten. Seine heilige Natur ist geradezu überwältigend. Das sagt Hebräer 7,26 von Ihm: „Er ist heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern abgesondert und höher als der Himmel ist.“
Die Schönheit Seiner Rede. „Holdseligkeit ist ausgegossen über Deine Lippen.“ Die Bewohner Seiner Vaterstadt verwunderten sich über die Holdseligkeit Seiner Worte (Lk 4,18). Die Zuhörer der Bergpredigt liefen Ihm voraus und verkündigten Seine gewaltigen Reden, die nicht waren wie die der Schriftgelehrten. Offenbar wollten sie sagen: «Gehet hin und höret Ihn.» Die Samariterin vergaß ob Seiner Worte ihren Krug (Joh 4) und aus den Augen jener Frau in Lukas 7 flossen Tränen wegen Seiner holdseligen Worte: „Gehe hin in Frieden.“ Maria von Bethanien vergaß den Haushalt ob der Worte des Herrn (Lk 10,39). Doch denken wir nicht Dur an die vielen, die der Herr heilte, sondern an die, die Ihm nachfolgten und gern mehr hörten.
Die Schönheit Seiner Wund. Petrus sagt von ihnen in Apostelgeschichte 10: „Dass Er umherging und wohl tat.“ Man versenke sich in das Bild in der Wüste, da ihn Tausende umlagerten als Seine Tischgenossen und Ihn zum König ausrufen wollten. Voller Staunen waren die Bewohner am See, als Er den Sturm stillte und fragten voll Bewunderung: „Was ist das für ein Mann?“ Noch größer war das Staunen, als Er die Tochter des Jairus von den Toten auferweckte. Wer kann sich ausdenken wie fröhlich die Witwe zu Nain mit ihrem Sohn heimkehrte? Denken wir an die Frucht der Auferweckung des Lazarus, da viele an den Herrn glaubten. Vergessen wir auch nicht die Austreibung der Dämonen, die viele zum Staunen und Nachdenken veranlasste (Mt 12,23). Und was erst, wenn all die Wunder Jesu niedergeschrieben worden wären, wir kämen aus dem Staunen nicht heraus (Joh 21,25).
Die Schönheit und Erhabenheit auf Tabor. Dort war Er wie ein einziger Sonnenstrahl. Licht strahlte aus Ihm. Die Jünger gerieten in höchste Begeisterung. Petrus rief voller Freude aus: „Herr, hier ist gut sein!“
Seine Schönheit auf Patmos. Studiere die einzigartige Begebenheit in Offenbarung 1,10 bis 20. Sie ist von vielseitiger Bedeutung. Dasselbe erlebte Daniel (8, 18). Vergessen wir nicht, daß auch wir vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden müssen (2Kor 5,10).
Die Schönheit Seiner Wiederkunft wenn Er kommen wird, um Seine Gemeinde heimzuholen (1Kor 15,51-58; 1Thes 4,13-18) und wenn Er erscheinen wird in Macht und Herrlichkeit um die Erde in Besitz zu nehmen (Off 1,7; Dan 7,18.27; Joh 19,37; Mt 24,30). Und was soll dieses Betrachten des Herrn bewirken? Umgestaltung in Sein Bild (2Kor 3,18).
Seine Schönheit am Kreuz. Wir werden aufgefordert sie zu betrachten (Heb 12,3). Hier sahen wir Ihn in unsern Sünden und wurden zu derselben Stunde geheilt, wie jene in der Wüste, welche die eherne Schlange anblickten (4. Mose 21; Joh 3,14). Wir schließen mit dem Lied:
„Schönster Herr Jesu, Herrscher aller Enden Gottes und Mariensohn,
Dich will ich lieben, Dich will ich ehren. Du meiner Seele Freud und Kron'.“
Willst Du, so wollen wir hier drei Hütten bauen, Dir eine, Mose eine und Elia eine (Mt 17). Petrus wollte Laubhüttenfest feiern, aber er vergaß, dass zuvor das Kreuz kommen müsse.