Behandelter Abschnitt Ps 36,1-5
Ein entsetzliches Bild des Gottlosen Psalm 36,1-5
Psalm 36 hat viel Ähnlichkeit mit Psalm 1, mit dem Unterschied, dass im ersten zuerst der Gerechte genannt ist und nachher der Gottlose, und dass Vers 1 bis 3 den Herrn beschreiben. So kann der Gerechte kein anderer als der Herr sein! Er ist der Gerechte!
„David, ein Knecht Jahves.“ Dieser Titel ist einer der schönsten. Knecht Jahves wird in erster Linie der Herr Jesus genannt (Jes 52,13). Er war der wahre Knecht Gottes. Er tat allezeit den Willen des Vaters. «Ich tue allezeit was meinem Vater wohlgefällt» (Joh 8,29). Paulus nennt sich öfters ein Knecht Jesu Christi. Was sind wir? Knechte des Herrn, die Ihm allezeit zur Verfügung stehen, oder leben wir uns selbst? Dann aber haben wir den Sinn der Erlösung nicht erfasst. Der Herr ließ Pharao sagen: „Lass mein Volk ziehen. dass es mir diene in der Wüste.“ Gott erlöste sie aus der Knechtschaft, dass sie Ihm dienten. Das ist es, wofür auch wir erkauft worden sind (1Thes 1,9; 1Kor 6,20).
Ein schreckliches Bild des Gottlosen. Wir sehen ihn in der Schrift in allen Variationen. Ein trübes Bild vom Gottlosen finden wir im Judasbrief. In wenigen Versen seines Briefes sagt der Apostel Entsetzliches über ihn aus. Die Wurzel aller Gottlosigkeit wächst aus der Unkenntnis über Gott. Judas zeigt uns den verkommenen Charakter der Gottlosen. Er nennt ihn Lästerer, und auf Lästerung ruhte die Todesstrafe (3Mo 24,16). Gottlose gehen den Irrweg Kains und Bileams. Er vergleicht sie in vielen Bildern des Lebens. Sie werden Prasser genannt, die nur für ihren Bauch und Genuss leben. Er vergleicht sie mit Wolken ohne Wasser, die nur den dürstenden Wanderer in der Wüste enttäuschen. Sie gleichen unfruchtbaren Bäumen, die mit dem Laub prangen und protzen, aber nur für das Feuer bestimmt sind. Sie gleichen wilden Meereswogen, die ihre eigene Schändlichkeit ausschäumen. Man staunt beim Nachschlagen einer Konkordanz über die scheußlichen Charakterzüge des gottlosen Menschen.
Acht tierische Charakterzüge der Gottlosen sind verglichen mit reißenden Löwen (Ps 17,12). David flehte: „Rette mich aus dem Rachen des Löwen!“ Sie gleichen Stieren und Büffeln (Ps 22), stinkenden Böcken, die ihren eigenen Gestank verbreiten. Sie sind das Gegenteil von Maria, die Wohlgeruch mit ihrer Narde verbreitete (Joh 12,3; Mt 25,32). Der Herr nennt sie faule Fische, die man wegwirft (Mt 13,48), mit Schweinen (Mt 7,6), und in z. Petri 2, 22 lesen wir, dass sie ihren eigenen Kot fressen. Hunde haben mich umgeben, schreit der Psalmist in seiner Angst, die bereit sind sein Fleisch zu fressen (Ps 22. 17). Und er ist ohne Verstand
wie ein Wildesel (Hiob 11,12). Der Psalmist nennt als Hauptursache die Gottlosigkeit.
Es ist keine Gottesfurcht bei dem Gottlosen. In Psalm 111,10 lesen wir: „Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang, aber die Ruchlosen, die Gottlosen verachten sie“ (Spr 1,7; Lk 18,2-4). Ein gottloses Leben trägt den Stempel der Atheisten, die das Dasein Gottes leugnen.
Seine Herzenssprache. Er redet nicht laut, sondern im Innern. Er sagt in seinem Herzen: „Ich fürchte mich nicht vor Gott!“ (Lk 18,2-4). Er ist befriedigt, dass seine Sünde verborgen ist, und sie nie ans Licht kommen werde. Der Gottlose vergisst, dass Gott an jenem Tage das Verborgene richten wird (Röm 2,16) und dass Bücher aufgetan werden (Off 2,12; Heb 4,13; 2Chr 16,9). Das haben Menschen wie Achan, Gehasi, Ananias und Saphira und viele andere erfahren, als Gott ihre Sünde aufdeckte.
Der Gottlose schmeichelt sich selbst. Er kommt sich groß und wichtig vor und liebt es, dass man von ihm redet, Er nennt sein Böses gut und das Gute der andern böse.
Was macht er mit seiner Zunge: Ihre Worte sind schändlich und erlogen; sie lieben die Lüge und haben Satan zum Vater. Die Lüge ist auf Erden bei vielen der erste Schritt ins Zuchthaus und fürs Zukünftige der Weg zur Hölle. Denn draußen sind die Lügner (Off 21,8), sie haben keinerlei Empfinden für die Allgegenwart und Allwissenheit Gottes. Darum verwerfen sie Seine Ansprüche.
Ihre Beschäftigung bei Nacht. Uns ist sie gegeben zur Ruhe, zum Nachsinnen über das Wort, wie das David so viel tat. Wir wollen tiefer in die Gedanken Gottes mit dem Menschen eindringen und darüber nachdenken, was wir Ihm aus Dankbarkeit schulden. Sie aber schmieden Pläne auf ihren Lagern, um Böses auszuführen. Der Gottlose sinnt, wie er seine Ungerechtigkeit und seinen Hass ausüben kann. In Psalm 34,22 sagt David: „Herr, Du hast es gesehen; eile zu meiner Hilfe!“
Die Langmut Gottes können wir nur bewundern! Sie beschämt uns alle! Gott will nicht, dass eines verloren gehe. Er kann warten, auf dass der Sünder umkehre. Er hat Seinen Sohn für ihn dahingegeben. Jesu Blut ist auch für ihn geflossen. Wir waren einst Gottlose, sind aber durch die Gnade Gottes Seine geliebten Kinder geworden. Wir dürfen Abba, lieber Vater, sagen und Ihn als den liebenden Vater täglich erfahren, von dem Jesus sagt: „Euer Vater weiß, was ihr bedürfet.“ Wie Gott Sein Volk Israel während der vierzigjährigen Wüstenwanderung täglich versorgte und es ihm an keinem Gut fehlte, so ist Er noch heut derselbe und bleibt es bis wir droben im Vaterhaus sein werden.