Behandelter Abschnitt Ps 36,5-12
Die unermessliche Güte Gottes Psalm 36,5-12
David zeigt erneut Gottes großes Unterscheiden zwischen den Bosheiten der Menschen und Seiner Güte. Sie ist groß, soweit die Himmel reichen. Er beschreibt der gottlosen Sünde: das Fehlen der Gottesfurcht. Er offenbart ihr gottloses Inneres. Das ist übrigens ein Zeichen der Endzeit (2Tim 3,1-13). David aber bleibt nicht bei der Ungerechtigkeit der Menschen stehen, sondern beschäftigt sich mit Gottes Güte. Hören wir etwas über sie: Sie ist völlig unverdient (Ps 130,3); die Erde ist voll der Güte Gottes (Ps 33,5); auf sie dürfen wir uns verlassen (Ps 52,9); nur Gottes Güte hat uns zu Ihm gezogen (Ps 31,3); sie währet immerdar (Ps 118,1); das Vorrecht, das wir ihr gegenüber haben: wir dürfen in jeder Lage mit ihr rechnen; wir rühmen beständig Seine Güte (Ps 59,17).
Die Güte Gottes ist kostbar. Wir sehen sie in der Schöpfung, vor allem aber in der Erlösung. David musste sie besingen. Sie geht soweit die Wolken gehen (Ps 103,11). Sie umfasst alle Menschen. Alle haben Zuflucht im Schatten Seiner Flügel. Gottes Güte kommt vom Himmel und geht soweit die Himmel gehen; sie reicht für alle aus. Güte üben ist Seine Lust. Das sehen wir in Seiner täglichen Versorgung von Mensch und Tier. Gottes Güte ist ein sicherer Zufluchtsort. Alle dürfen sich bergen wie in einer Felsenkluft. Seine Güte speist sie mit reichen Gütern Seines Hauses. Sie sitzen an Seinem Tisch wie bei einer königlichen Hochzeit und genießen Seine Fülle. Er nährt das Kind mit guter Milch und reicht dar nach Bedarf. Er gibt im Überfluss; sie werden trunken sein von den reichen Gütern Seines Hauses.
David rühmt Gottes Gerechtigkeit, die feststeht wie Berge, die nie wanken. Israel staunte über den Rechtsspruch Salomos, als einst zwei Mütter bei ihm Klage erhoben. Alle bestaunten sein weises Urteil (1Kön 3,16-28). Menschen haben es im allgemeinen wie Absalom, der allen zum Recht zu verhelfen vorgab, aber in seiner eigenen Ungerechtigkeit elend umkam. Gottes Gerechtigkeit aber übersteigt die höchsten Berge und ist tiefer als der Ozean. Vieles in Gottes Handeln bleibt für uns geheimnisvoll. Doch am Ende müssen alle Gott preisen wie Joseph seinen Brüdern gegenüber sagte: „Gott gedachte es gut zu machen“ (1. Mose 50,20). Gottes Gerechtigkeit sehen wir in Seinem Gesetz niedergelegt; es stellt Seine gerechten Forderungen dar, die der natürliche Mensch nicht erfüllen kann, weil er fleischlich gesinnt ist. Gott hat uns Seinen Sohn gegeben, der unsere Gerechtigkeit geworden ist (Röm 5,1). Gott hat unser aller Ungerechtigkeit auf Jesus gelegt, der sie getragen hat. In Ihm stehen wir als Gerechte vor Gott. Paulus rühmt sie im Überblicken der Wege Gottes mit Israel, der Gemeinde Jesu und der Nationen. Welch eine Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes (Röm 11,33-36).
David rühmt Gottes Treue, weil er sie so reichlich an sich selbst erfahren hat. Die Psalmen beweisen in wie vielen Nöten David seinen Gott angerufen hat und bezeugen durfte: „aus allem hat mich mein Gott gerettet!“ In Psalm 34,6 sagt er: „Dieser Elende rief, und der Herr hörte ihn, und aus allen Seinen Bedrängnissen rettete er ihn.“ Der Elende und Hilflose war David selbst. Paulus darf sagen: „Glauben wir nicht, so bleibt Er dennoch treu“ (2Tim 2,13). Über alles lobt David den Herrn und nennt Ihn die Quelle des Lebens. Er weiß, dass alles Leben aus Gott fließt wie ein nie versiegender Strom. David hat erfahren und sagt in Psalm 23: „Er führet mich zu frischem Wasser.“ Wir haben die große Verheißung des Herrn: „Wen da dürstet der komme zu Mir.“ In Ihm ist nicht nur der Quell, sondern auch das Licht des Lebens. David sagt: „In Deinem Lichte sehen wir das Licht.“ Zugleich bittet der Psalmist: „Lass Deine Güte fortdauern bei denen, die Dich kennen und Deine Gerechtigkeit bei den von Herzen Aufrichtigen.“ Gott hält was Er verspricht (2Kor 1,20).
Ein Gebet um Bewahrung. David weiß, dass der Herr allein bewahren kann. Er hat die Schlechtigkeit der Menschen reichlich erfahren, doch auch den, der ihn aus allen Bedrängnissen errettet hat. Herr, lass Deine Bewahrung mich begleiten, umgib mich fernerhin mit dem Engel des Bundes. Dem aber, der euch ohne Straucheln zu bewahren und vor Seiner Herrlichkeit tadellos darzustellen vermag mit Frohlocken, dem alleinigen Gott, unserem Heiland, unserem Herrn, sei Herrlichkeit, Majestät, Macht und Gewalt vor aller Zeit, jetzt und in alle Ewigkeit, Amen!
Ein Lobpreis Gottes. David rühmt die Güte Gottes (V. 5‑7); er preist Seine Treue (V. 5); er erhebt die Gerechtigkeit Gottes (V. 6); er staunt über Gottes Gerichte (V. 6); er sieht Gottes Fürsorge über Menschen und Vieh (V. 6); er gedenkt der Freundlichkeiten Gottes (V. 8); er vertraut Ihm in kommenden Tagen (V. 10‑12).
Ein Lobpreis Gottes (Übersicht)
David rühmt die Güte Gottes Vers 5‑7
Er preist Seine Treue Vers 5
Er erhebt die Gerechtigkeit Gottes Vers 6
Er sieht Gottes Fürsorge über Menschen und Vieh Vers 6
Er gedenkt der Freundlichkeit Gottes Vers 8
Er vertraut Ihm in kommenden Tagen Vers 10‑12